Wochenende der Demos

PROTESTE Auf die Straße für eine bessere Mietenpolitik und die East Side Gallery

Am Wochenende fordern gleich zwei Demonstrationen eine bessere Politik – die einen bezahlbare Mieten, die anderen den Erhalt der East Side Gallery. Letztere mit prominenter Hilfe in Form von David Hasselhoff.

Den Auftakt macht am Samstag die Kreuzberger Initiative „Kotti und Co“, die ihre Winterpause beendet. „Unser Protest geht weiter, denn unsere Forderungen sind längst nicht erfüllt“, so Mitglied Sandy Kaltenborn. Seit letzten Mai protestieren die Anwohner am Kottbusser Tor mit einer Widerstandshütte.

Ihre Demo unterstützen 40 Initiativen, darunter Ver.di, der Fußballverein Türkiyemspor und das Autonomenhaus Köpi. Ihr Ärger richtet sich gegen Sozialsenator Mario Czaja (CDU): Der hatte angekündigt, ein Urteil des Sozialgerichts anzufechten. Die Richter hatten die Berliner Jobcenter aufgefordert, Hartz-IV-Empfängern höhere Mieten zu zahlen. Die Mietenprotestler fordern zudem ein Moratorium für Zwangsumzüge. Ihre Demo zieht ab 14 Uhr vom Kottbusser Tor zu Czajas Senatsverwaltung.

Am Sonntag protestieren die Verteidiger der East Side Gallery. Um 14 Uhr wollen sie für einen vollständigen Erhalt des Mauerrelikts und gegen eine Bebauung des umgebenden Spreeufers demonstrieren. Ende Februar wurde ein Mauerstück für den Bau der neuen Brommybrücke entfernt. Zudem plant Investor Maik Uwe Hinkel dort einen 63 Meter hohen Apartmentturm. Das Bündnis lehnt das ab.

Die Protestler erhalten illustre Unterstützung: David Hasselhoff, in den USA einst Fernsehstar, als Berlin-Besucher auch Mauergegner, kündigte sein Kommen an. Nachdem bereits vor zwei Wochen 6.000 Demonstranten auf die Straße gingen, hatte Hinkel einen Baustopp bis Montag erklärt. Dann trifft sich eine Runde aus Spree-Anrainern, Politik und Investoren, die die Zukunft des Ufers diskutiert. KO