RECHTE GEWALT
: Etliche Leerstellen

Am deutlichsten ins Auge fällt das Fehlen etlicher Bilder. Gerade mal zwei Fotos konnte die dpa der Grafikerin Rebecca Forner für ihre Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990“ schicken, nachdem sie eine Anfrage nach 115 Personen gestellt hatte. Der Rest: nicht archivierte so genannte Durchlaufbilder, viele der Toten haben niemals Schlagzeilen gemacht und tauchen in keiner Statistik auf. Oder gelten offiziell gar nicht als Opfer, wie im Fall des 1999 in den Tod getriebenen Farid Guendoul – die Täter waren nur der fahrlässigen Körperverletzung angeklagt. 169 Todesopfer rechter Gewalt dokumentiert die Ausstellung auf 181 Tafeln, offiziell anerkannt sind bis heute davon nur 63.

Graue Rasterflächen drücken die Leerstellen nun aus, denn Forners Ausstellung basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen, die meisten der Bilder, die sie gefunden hat, entstammen Artikeln in Boulevardzeitungen. Zu sehen ist bis Ende März anlässlich der Aktionstage „Internationale Wochen gegen Rassismus“ im Hamburger Schulmuseum nun die fünfte Fassung der Ausstellung, die letztes Jahr gemeinsam mit Mitarbeiter_innen des Vereins Opferperspektive im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung überarbeitet wurde.  MATT

■ bis Do, 28. 3., Hamburger Schulmuseum, Seilerstraße 42, Mo – Fr, 8 – 16.30 Uhr, Infos: www.opfer-rechter-gewalt.de