Schnell ins Konzert!

Es gibt in den nächsten Tagen durchaus ein paar Anlässe für Musikfreunde, das Haus zu verlassen.

Ob das Konzert von Lord Bishop Rocks dazugehört, lässt sich nur vermuten. Auf seinem aktuellen Album „Construction Planet“ gibt sich der Hüne leider etwas gestrig und polemisiert gegen den Nicht-mehr-US-Präsidenten George W. Bush. Und der vorgebliche „Sex-Rock“ lässt die verheißenen Einflüsse von James Brown bis Frank Zappa zwischen bollerig-schlichten Hard-Rock-Manierismen verhungern. Auf der Bühne könnte das aber durchaus unterhaltsam sein. Nachzuprüfen am heutigen Samstagabend ab 21 Uhr im Bluesclub Meisenfrei.

Wesentlich deftiger erklingt es am Mittwoch im Tower, wo ab ca. 20 Uhr Disbelief, Gorilla Monsoon und Lay Down Rotten eine einigermaßen erbarmungslose Mixtur aus Death Metal und Doom spielen.

Ein Klassiker der deutschen harten Rock-Szene steht am Donnerstag ab 20 Uhr auf der Bühne des Aladin: Udo Dirkschneider, einst die markante Stimme der Band Accept, ist wieder einmal mit seiner Band U.D.O. unterwegs und wird gewiss auch ein paar Accept-Klassiker zum Besten geben.

Wer es nuancierter mag, könnte im Tower am gleichen Abend die neue Indie-Hoffnung Ja, Panik antesten. Die sorgen für Rauschen im Blätterwald. Vergleiche mit Ton Steine Scherben, den Goldenen Zitronen und anderen bedeutenden Rock-Dichtern purzeln nur so durch die Rezensionen. Und das durchaus mit einem gewissen Recht: Ja, Panik verstehen es, eingängige Songs zu komponieren, bleiben dabei aber immer ein bisschen unberechenbar, auch in den Texten, die deutsche Zeilen immer wieder mit englischen brechen. Beginn: 20 Uhr.

Am Freitag steht dann ab 21 Uhr mit den Active Minds eine Legende der britischen Hardcore-Szene auf der Bühne der Friese. Das Duo beharrt seit gefühlt 50 Jahren auf der subversiven Kraft des Do It Yourself und weigert sich strikt, der Gitarre mehr als die nötigsten Geräusche abzutrotzen. Andreas Schnell