Uni-Präsident gegen Chaos

Hamburgs Universitätspräsident Jürgen Lüthje hat scharfe Kritik an den unterschiedlichen Konzepten der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zur Einführung von Studiengebühren geübt. Es drohe ein Gebührenchaos, so Lüthje gestern. „Wenn jedes Bundesland sein eigenes Steckenpferd reitet, behindert das die Mobilität der Studierenden und führt in eine neue Kleinstaaterei.“ Die Bundesländer müssten sich ihrer verfassungsrechtlichen Verpflichtung stellen und Fragen der Studienfinanzierung „wirksam koordinieren“.

Es reiche nicht aus, Darlehensangebote zur Finanzierung von Studiengebühren zu machen. Vielmehr müsse die Einführung von Studiengebühren mit einer Neugestaltung der gesamten Studienfinanzierung verbunden werden, forderte Lüthje. Ziel müsse eine elternunabhängige Förderung sein. Eine solche Grundförderung für alle Studierenden – in Höhe von etwa 200 Euro – müsse durch eine zusätzliche Ausbildungsförderung für rund ein Drittel der Studierenden ergänzt werden. In dieser Größenordnung, das hätte die Sozialerhebung der Studentenwerke ergeben, lebe der akademische Nachwuchs in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen. dpa