Die Haarwurzelentzündung

In dieser Kolumne verlieren wir während der dunkelsten aller Jahreszeiten, der fußballlosen, erhellende Worte über Sportverletzungen.Vor ein paar Jahren gucke ich Skilanglauf und höre, dass Ex-Weltmeister Axel Teichmann wegen Haarwurzelentzündung nicht bei den Olympischen Spielen startet. Denk ich: Was die alles haben. Und, was passiert? Zwei Wochen später hab ich ein dickes Ding am Hals. Haarwurzelentzündung. Nicht so schlimm wie beim Teichmann. Bei ihm: walnussgroß, Schüttelfrost, leichtes Fieber. Aber mir hat es gereicht. Früher war sie nicht so häufig. Heute, dank Intimrasur, alle Nase lang. Die Haare schützen nämlich die Poren, und wenn die weg rasiert sind, dringen Krankheitserreger durch die Poren ein. Haarwurzelentzündung – Follikulitis – betrifft den oberen, äußeren Teil des Haarbalgs. Follikulitis entsteht durch das Hautbakterium Staphylococcus aureus, das brav auf jedem menschlichen Körper sitzt. Sind viele davon da, und finden sie einen Weg nach innen: die Follikulitis. Wird der Körper nicht damit fertig, breitet sie sich aus, bildet einen harten Knoten mit gelbem Punkt auf der Oberfläche. Ist der Haarfollikelausgang verstopft, kann sich das zu einer Entzündung des Haarbalgs entwickeln. Furunkel. Breiten die sich aus, entstehen Abszesse: rausschneiden! Follikulitis kann am ganzen Körper auftreten, am liebsten an Brust und Rumpf, auf der Kopfhaut oder an den Beinen. Wer im Sommer tüchtig schwitzt, bastelt sich gern eine Follikulitis. Tut weh, heilt ohne Folgen aus. Nicht drücken, nicht kratzen. Geduld und Spucke. Obwohl: Spucke doch nicht. ROR