FREIWILLIGE WAFFENABGABE
: Suche nach Täterspuren auf abgelieferten Waffen

Die Berliner Polizei untersucht freiwillig abgegebene Waffen auf mögliche Spuren von Straftaten. Erst wenn es keine Anhaltspunkte dafür gebe, werden sie vernichtet, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Bis zum Ende des Jahres 2009 hatten Besitzer bei der Hauptstadtpolizei mehr als 600 scharfe Schusswaffen wie Pistolen und Gewehre abgeliefert.

Die Behörde hatte für die Abgabe sowohl legaler als auch illegaler Waffen geworben. Bis zum 31. Dezember konnten illegale Waffen ohne Strafe zur Polizei gebracht werden. Nach dem Amoklauf von Winnenden hatten die Behörden im März 2009 bundesweit zur Abgabe von Waffen aufgerufen.

Die Polizei nahm auch knapp 19.000 illegale Patronen und knapp 20.000 Patronen legaler scharfer Munition entgegen. Auch knapp 680 Luftgewehre oder Schreckschusspistolen landeten bei den Beamten, obwohl für den Besitz keine Erlaubnis gebraucht wird. Vernichtet werden die Waffen auf dem Sprengplatz Grunewald. Ob der Stahl der Waffen wie in Bayern weiterverarbeitet wird, blieb unklar.

Das Waffenrecht war deutschlandweit als Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden verschärft worden. Wer Schusswaffen nicht vorschriftsgemäß aufbewahrt, dem drohen nun härtere Strafen. Waffenbesitzer müssen mit verdachtsunabhängigen Kontrollen rechnen. Zudem soll bis 2012 ein nationales Waffenregister aufgebaut werden. Die Waffenamnestie war Teil des neuen Rechts. (dpa)