WEITERE FILME IN HANNOVER

A

Abouna – Der Vater Frankreich/Tschad/Niederlande 2002, R: Mahamet-Saleh Haroun, D: Ahidjo Mahamat Moussa, Hamza Moctar Aguid / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein achtjähriger Junge und sein 15-jähriger Bruder aus dem Tschad suchen nach ihrem Vater, der die Familie ohne eine Erklärung verlassen hat. Sie finden jedoch nur Projektionen seines Lebens, etwa als Darsteller in einem Kinofilm, den sie stehlen, um ihm nah zu sein. Zur Strafe schickt sie die Mutter in eine Koranschule. Nicht unbedingt ein Film über die allein gelassenen Knaben oder über den Tschad, sondern eher ein europäisch anmutender Autorenfilm, der in Afrika spielt. Mit guten Hauptdarstellern und zuweilen wunderschön komponierten Bildern zeigt er, wie zwei Jungen erwachsen werden und lernen müssen, mit ihren Sehnsüchten und der Realität umzugehen.“ (filmdienst) Kino im Künstlerhaus

Allein Deutschland 2004, R: Thomas Durchschlag, D: Lavinia Wilson, Maximilian Brückner

“Maria (Lavinia Wilson) kommt mit ihren Gefühlen nicht klar. Sie hat Sex mit Männern, die sie kaum kennt. Sie benutzt die Männer, und sie wird benutzt; sie verachtet die Männer, und sie verachtet sich. Dann trifft sie Jan (Maximilian Brückner). Jan ist anders, Jan liebt Maria. Der Debütfilm von Thomas Durchschlag ist ein Nichts an Geschichte, dafür Blicke, Emotion, Bewegung, Rhythmus, gespielt von hervorragenden Schauspielern. Für ihre Rolle in ,Allein‘ wurde Lavinia Wilson mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.“ (tip) Apollo

B

Bad Santa USA/Deutschland 2003, R: Terry Zwigoff, D: Billy Bob Thornton, Tony Cox / Originalfassung ohne Untertitel

„‚Bad Santa‘ zeigt einen Weihnachtsmann, der Kinder und Kleintiere hasst und schon allein deshalb kein ganz schlechter Kerl sein kann. Billy Bob Thornton spielt diesen Mann mit Mütze, der in der Adventszeit mit einem Zwerg zur Volksbelustigung durch Einkaufszentren tingelt und dabei viel schlechte Laune verbreitet. Voller Lust an der Bösartigkeit machen sich Thornton und sein Regisseur Terry Zwigoff in ihrer ätzenden, oft schreiend komischen Satire über das Fest der Liebe her.“ (Der Spiegel) Apollo

Best of Up & Coming Ein Rückblick auf das Film-Festival 2005 mit dem Machern und den Preisträgerfilmen des Jahrganges 2005. Apollo

Broken Flowers USA/Frankreich 2005, R: Jim Jarmusch, D: Bill Murray, Sharon Stone

„Ein anonymer Brief bringt den bindungsunwilligen Don Johnston auf die Idee, er könnte einen halberwachsenen Sohn haben. Also durchkämmt der Ex-Don-Juan alte Kalender, sucht die möglichen Mütter seines hypothetischen Sohnes auf und erlebt auf seiner Reise manche Überraschung. Jim Jarmuschs ‚Broken Flowers‘ ist ein Roadmovie mit fabelhaftem Soundtrack.“ (tip)

Apollo

C

Coffee and Cigarettes USA 2004 R: Jim Jarmusch, D: Iggy Pop/Alfred Molina / Originalfassung mit Untertiteln

Ende der 80er drehte Jim Jarmusch eine Reihe von Kurzfilmen, die schnell Kultstatus erlangten. Nun hat er diese Originale mit 8 neuen Episoden zu einem Langfilm montiert. Das Highlight der Serie ist immer noch Teil 3 mit Iggy Pop und Tom Waits, die sich ein cooles, oberflächliches Gespräch liefern. Aber auch die anderen Kurzfilme sind sehr sehenswert. (taz) H: Apollo

D

Drum Südafrika/USA 2004, R: Zola Maseko, D: Taye Diggs, Gabriel Mann / Originalfassung mit Untertiteln

„Maseko erzählt hinreißend leicht und ernst vom legendären Kapstadter Viertel Sophiatown und der ebenso legendären Zeitschrift, die dem Film den Titel gab. In den sechziger Jahren, während ringsum die Apartheid herrscht, ist Sophiatown eine Insel der Utopie, auf der Menschen aller Rassen zusammen leben und arbeiten. (taz) Kino am Raschplatz

Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith

„In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington und ihre distinguierte Schwester Janet einen bewusstlosen jungen Mann und nehmen ihn bei sich auf. Für Ursula ist es Liebe auf den ersten Blick. Der junge Mann, ein Pole, ahnt davon nichts und überbrückt die Sprachbarriere mit Musik. Melancholisch-romantisches Drama mit den ‚Grandes Dames‘ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: Gondel, Schauburg; H: Kinos am Raschplatz

I

Im Rennstall ist das Zebra los! USA 2005, R: Frederik Du Chau, D: Hayden Panettiere, Bruce Greenwood

„Die sentimental angehauchte Feelgood-Familienkomödie um ein Zebra, das sich für ein Rennpferd hält, ist eine cineastische Promenadenmischung aus dem warmherzigen Reitdrama ,Kleines Mädchen, großes Herz‘ und dem possierlichen Tierfilm ,Ein Schweinchen namens Babe‘. Darin werden die echten, dressierten Tiere via CGI zum Sprechen gebracht. Neben den Tieren spielt die junge, natürliche Hayden Panettiere die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) Apollo

Iwans Kindheit UdSSR 1962, R: Andrej Tarkowski, D: Kolja Burljajew, W. Subkow, E. Sharikow

„Ein zwölfjähriger Waisenjunge wird im Zweiten Weltkrieg Kundschafter der Rotarmisten an der Ukrainefront und findet dabei den Tod. Den in seiner eigenständigen Erzähltechnik wie in seiner humanen Kraft bemerkenswerten Film, der den grausam zerstörenden Zugriff des Krieges auf die kindliche Seele darstellt, inszenierte der russische Regisseur Tarkowskij: seine erste Filmregie.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino im Künstlerhaus

M

Maskeli Besler – Die maskierte Bande Türkei 2005, R: Mulan Aslan, D: Safak Sezer, Mehmet Ali Alabora / Originalfassung mit Untertiteln

„Türkische Gaunerkomödie über fünf junge Männer, die gemeinsam in einem Waisenhaus aufwuchsen, aber wegen ihrer Ungezogenheit von keiner Pflegefamilie aufgenommen wurden.“ (TV-Movie) Cinemaxx Raschplatz

Kino im Künstlerhaus

O

Oliver Twist Tschechien 2005, R: Roman Polanski, D: Barney Clark, Ben Kingsley

„Die vermutlich persönlichste Verfilmung des ersten Romans von Charles Dickens aus dem Jahr 1838: Roman Polanski verarbeitet in seiner ersten Regiearbeit seit seinem Triumph mit ‚Der Pianist‘ eigene Erfahrungen als Waise auf den Straßen des Ghettos von Warschau. Sehr nah bleibt er in seiner sorgfältigen Inszenierung an der Vorlage und erfüllt die Geschichte mit einer Wärme, die man in vorangegangenen ‚Twist‘-Verfilmungen vermisste.“ (Blickpunkt:Film) Hochhaus Lichtspiele

P

Proteus Südafrika/Kanada 2003, R: John Greyson, Jack Lewis, D: Rouxnet Brown, Shaun Smyth

„Im Jahr 1735 verlieben sich auf der südafrikanischen Gefangeneninsel Robben Island ein Ureinwohner und ein Bure, müssen aber erkennen, dass ihre Liebe im Zwangssystem der Insel nicht geheim gehalten werden kann. Der zwischen Gefängnisfilm und Schwulen-Melodram angesiedelte Film unterstreicht die Universalität seiner Geschichte durch Stil- und Zeitbrüche und nährt die utopische Hoffnung, dass Hass und Ausgrenzung überwunden werden können.“ (filmdienst) Apollo

S

Schattenväter Deutschland 2005, R: Doris Metz

„1974 werden Günther Guillaume und seine Frau Christel als DDR-Spione enttarnt. Kurz darauf tritt Willy Brandt zurück. Matthias Brandt und Pierre Guillaume sind zu dieser Zeit 13 bzw. 17 Jahre alt. In ihrem Dokumentarfilm befragt Doris Metz die Söhne zu ihren Vätern und dem Leben vor und nach der Enttarnung des Kanzlerspions. Dabei konstruieren Kamerafrau Sophie Maintigneux und der Komponist Markus Stockhausen einen suggestiven Rahmen, der leider nur eine durch und durch westdeutsche DDR-Fiktion spiegelt.“ (tip) Kinos am Raschplatz

Der Schatz der weißen Falken Deutschland 2005, R: Christian Zübert, D: David Bode, Victoria Scherer

„Weitgehend gelungener Kinderfilm, der die frühen 80er Jahre wieder aufleben lässt. Drei Jungen rivalisieren mit einer von einem Mädchen angeführten Kinderbande und erleben spannende Abenteuer auf den Spuren eines Jahre zuvor verschollenen Jungen.“ (tip) CinemaxX Raschplatz

W

Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien Deutschland 2005, R: Johann Feindt, Tamara Trampe / Originalfassung mit Untertiteln

„Brisanter Dokumentarfilm über den Krieg in Tschetschenien, der anhand der Erfahrungen junger Soldaten reflektiert wird, die seelisch und körperlich gebrochen aus dem Einsatz zurückkehren. Als Montage emotionaler Konfrontationen angelegt, gewinnt der starke Film durch die Nähe und das Vertrauen zwischen Regisseuren und Protagonisten. Die Reflexionen der jungen Männer werden durch Erinnerungen eines älteren Afghanistan-Veteranen, Szenen aus dem Moskauer Komitee der Soldatenmütter und Bilder eines brutalen Einsatzes der russischen Armee gegen Tschetschenen erweitert und vertieft.“ (filmdienst) Kino im Künstlerhaus

WinnDixie – Mein zotteliger Freund USA 2005, R: Wayne Wang, D: Annasophia Robb, Jeff Daniels

„Ein zehnjähriges Mädchen, dessen Mutter die Familie verlassen hat, zieht mit seinem Vater in eine kalifornische Kleinstadt, wo ihm die Freundschaft mit einem zugelaufenen Hund und die Bekanntschaft mit skurrilen Nachbarn langsam über seine Einsamkeit hinweghelfen. Zwischen Märchen und Realität angesiedelter Familienfilm, dessen unentschiedene Inszenierung die Schwächen des Drehbuchs nicht ausgleicht. Dank seiner kleinen Hauptdarstellerin, ihrem tierischen Freund und überzeugenden Nebenfiguren dennoch eine humorvoll-nachdenkliche Unterhaltung.“ (filmdienst) Kino am Raschplatz