Kinotaz

bremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg

A

Alles was ich an euch liebe Spanien/GB/Arg./Portugal 2004, R: Teresa de Pekegri, Dominic Harari; D: Norma Aleandro, Guillermo Toledo

„Eine spanische Jüdin präsentiert ihrer mittelständischen Familie ihren Verlobten, wobei es für die jungen Leute ausgemachte Sache ist, dass dessen palästinensische Herkunft nicht angesprochen wird. Doch trotz aller Finten kommt es bald zu erheblichen Verwerfungen. Die turbulente Komödie nutzt ihren brisanten Hintergrund kaum und entwickelt sich vor allem als liebevoll-chaotischer Familienfilm mit glaubwürdigen Charakteren und subtilem Humor“ (filmdienst) HB:Cinema; H: Kino am Raschplatz

Allein Deutschland 2004, R: Thomas Durchschlag, D: Lavinia Wilson, Maximilian Brückner

“Maria (Lavinia Wilson) kommt mit ihren Gefühlen nicht klar. Sie hat Sex mit Männern, die sie kaum kennt. Sie benutzt die Männer, und sie wird benutzt; sie verachtet die Männer, und sie verachtet sich. Dann trifft sie Jan (Maximilian Brückner). Jan ist anders, Jan liebt Maria. Der Debütfilm von Thomas Durchschlag ist ein Nichts an Geschichte, dafür Blicke, Emotion, Bewegung, Rhythmus, gespielt von hervorragenden Schauspielern. Für ihre Rolle in ,Allein‘ wurde Lavinia Wilson mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.“ (tip) HB: City; H: Apollo

B

Die blaue Grenze Deutschland 2005, R: Till Franzen, D: Antoine Monot Jr., Dominique Horwitz “Sein Vater ist gerade gestorben, der Opa ein merkwürdiger Kauz. Momme nimmt‘s gelassen. Erst Lene bringt sein Gemüt in Wallung. In Till Franzens stillem, spröden Film, der in seiner Langsamkeit an ,Schultze Gets the Blues‘ erinnert, verwischen Traum und Wirklichkeit. Das kann man romantisch, guten Gewissens aber auch verwirrend nennen. Ohne diese Mystik wäre es ein ganz toller Film geworden.“ (Cinema) HB:Schauburg

Brothers Grimm Großbritannien/Tschechien 2005, R: Terry Gilliam, D: Matt Daon, Heath Ledger

„Die Wanderjahre der Gebrüder Grimm als frei erfundene Phantasmagorie, in der Wilhelm und Jakob als Unterhaltungskünstler und Beutelschneider zur Zeit der französischen Besatzung durch die deutschen Lande ziehen. Ein Film von barocker Bildgewalt und überbordender Fantasie, der seine recht dünne Geschichte mit Leitmotiven aus deutschen Märchen aufforstet und an lustvollen Abschweifungen, kuriosen Figuren und Blödeleien Gefallen findet.“ (filmdienst) HB:City

C

Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp

“Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt.“ (tip) HB: City, Cinespace

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia USA 2005, R: Andrew Adamson, D: Georgie Henley, William Moseley

„Vier Geschwister geraten während des Zweiten Weltkriegs in eine Parallelwelt. Im winterlichen Reich von Narnia, das von einer bösen weißen Hexe beherrscht wird, schlagen sie sich auf die Seite des Löwen Aslan, der eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse herbeiführt. Verfilmung des ersten Teils der ‚Chroniken von Narnia‘ von C.S. Lewis, die vor allem Kenner der Romane begeistert. Das fantasievolle Kinoabenteuer erzählt von Krieg und Frieden mit unterschwelligen religiösen Bezügen, wobei es vergleichsweise unblutig zugeht.“ (filmdienst) HB: CineStar, CinemaxX, Cinestar; H: CinemaxX; OL: CinemaxX; BHV: ApolloDEL: MaxX

Cry Wolf USA 2005, R: Jeff Wadlow, D: Julian Morris, Lindy Booth

„Eine Clique übermütiger Teenager erfindet einen brutalen Schlitzer – der bald darauf tatsächlich ihr Internat heimsucht. Das Erstlingswerk von Regisseur und Co-Autor Jeff Wadlow, der sein Budget bei einem Filmwettbewerb des Automobilkonzerns Chrysler gewann, kommt nur langsam in die Gänge, nervt mit zahllosen Logiklöchern und ist trotz diverser falscher Fährten arg vorhersehbar. Das in Sachen Horror größtenteils erfahrene Jungmimen-Ensemble schlägt sich einigermaßen wacker. Wahrhaft gruselig.“ (Cinema) HB: Cinemaxx; H: CinemaxX Nikolaistr.

D

Darwins Alptraum Frankreich/Österreich/Belgien 2004, R: Hubert Sauper

“Dokumentarfilm über das fatale Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie, das das Leben am Victoriasee in Tansania auf kurz oder lang zerstören wird. Das Ansiedeln von Barschen, die als Speisefisch nach Europa und Japan exportiert werden, und die damit einhergehende Industrie haben zwar kurzfristig Arbeitsplätze geschaffen und Devisen eingebracht, zerstören aber langfristig das ökologische Gleichgewicht des Binnengewässers sowie alte soziale Strukturen. Der Film zeigt diese Konsequenzen mit schonungsloser Offenheit und beschreibt differenziert die komplizierte Zusammenhänge zwischen so unterschiedlichen Dingen wie dem Fischfang, AIDS und Waffenschiebereien. Dabei entsteht ein Bild von erschreckender Düsternis. (filmdienst) HB:Gondel

E

Ein ungezähmtes Leben USA 2005, R: Lasse Hallström, D: Jennifer Lopez, Robert Redford

„Auf einer Ranch in Wyoming haben Einar und Mitch nur scheinbar ihren Altersfrieden gefunden. Mitch leidet noch immer unter den Folgen einer Grizzlyattacke, Einar unter dem Verlust seines Sohns, den er nie überwunden hat. Als Schwiegertochter Jean mit ihrer Tochter unerwartet auftaucht, kommt Leben in die Eremitenroutine, aber auch Konflikt. ‚Ein ungezähmtes Leben‘ ist ein typischer Lasse-Hallström-Film: malerisch im Bild, ruhig im Tempo, leise im Humor, sensibel im Gefühl und stark in den Darstellungen. Robert Redford und Morgan Freeman harmonieren glänzend, während Jennifer Lopez erfolgreich den Platz neben den Oldies behauptet. Auf diesen Qualitäten ruht der Film, auch wenn Plot und manche Nebenfigur recht konventionell gestrickt sind.“ (Blickpunkt:Film) HB:CineStarOL: Casablanca; H: Hochhaus Lichtspiele

Elisabethtown USA 2004 R: Cameron Crow, D: Orlando Bloom, Kirsten Dunst

„Lebensmüder Schuhdesigner (Orlando Bloom) soll die Leiche seines Vaters überführen und trifft dabei auf eine süße und lebenskluge Stewardess (Kirsten Dunst). Der Regisseur und ehemalige „Rolling Stone“-Reporter Cameron Crowe hat seine Liebes- und Beerdigungskomödie mit Rock- und Popstücken überschüttet. Doch trotz der ununterbrochenen Musikbeschallung findet „Elizabethtown“ keinen Rhythmus, sondern besteht vor allem aus mal mehr, mal weniger gelungenen Miniaturen.“ (tip) HBCinespace; H: CinemaxX Raschplatz

Es ist ein Elch entsprungen Deutschland 2005, R: Ben Verbong, D: Marion Adorf, Anja Kling

„Es ist ein Elch entsprungen“ zeigt, was passiert, wenn es den Weihnachtsmann vor Heiligabend mit seinem Schlitten aus der Kurve trägt: Mario Adorf irrt graumeliert und mit echtem Bart durch die Gegend und sucht sein Zugtier, das aus freiem Flug in ein Haus gestürzt ist. In der Verfilmung des Kinderbuch-Bestsellers von Andreas Steinhöfel erzählt Regisseur Ben Verbong (“Das Sams“) schwungvoll von einer schönen Bescherung: Ein sprechender Elch lässt Kinderherzen höher schlagen, sein bärtiger Chef betört die Frauen, und am Ende bekommen alle ihre Geschenke noch rechtzeitig.“ (Der Spiegel) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; BMH: Apollo; DEL: MaxX; H: CinemaxX; OL: CinemaxX, Casablanca

Der Exorzismus von Emily Rose USA 2005, R:Scott Derrickson, D: Tom Wilkinson, Laura Linney

„‚Der Exorzismus von Emily Rose‘ ergreift zwar visuell Partei für das Übernatürliche, aber Zweifel und Metaphysik halten sich im erstaunlich gelehrten Disput die Waage. Fakt ist: In New York haben seit 1995 vier katholische Priester offiziell über 40 Fälle satanischer Besessenheit untersucht. Wenn es nicht schon das Böse selbst ist, ist es zumindest das Syndrom einer neuen kollektiven Paranoia.“ (tip) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; H: CinemaxX; DEL: MaxX, OL: CinemaxX

F

Factotum USA/Norwegen 2005, R: Bent Hamer, D: Matt Dillon, Lili Taylor

„Matt Dillon als Hank Chinaski ist sprunghaft, selbsteingenommen, weise und verzweifelt, so wie Bukowski sich in seinem 1975 erschienenen Roman beschreibt: Der dichte Dichter beobachtet, arbeitet, säuft und schreibt, unterbrochen von kleinen Intermezzi mit Frauen – das ist die grobe Handlung. Matt Dillon und Lili Taylor spielen die Bett- und Saufkumpane Hank und Jan grandios und beängstigend authentisch, Marisa Tomei die abgewrackte Laura anrührend und ehrlich.“ (tip) HB: Schauburg; H: Kino am Raschplatz

Die Familie Stone – Verloben verboten! USA 2005, R: Thomas Bezucha, D: Claire Dames, Diane Keaton

„Weihnachtskomödie über eine Familie, deren Feiertage durch die Ankündigung eines Sohnes, er werde heiraten, empfindlich gestört werden. Ein großes Starensemble, darunter Diane Keaton, Luke Wilson, Claire Danes und Shootingstar Rachel McAdams, wurde für diesen Weihnachtsspaß versammelt, in dem das Fest des Friedens in gewohnter Manier in Chaos und Verwirrungen versinkt.“ (Blickpunkt:Film) HB: CineStar

Der Fischer und seine Frau Deutschland 2005, R: Doris Dörrie, D: Christian Ulmen, Alexandra Maria Lara

„Das Märchen der Gebrüder Grimm war eine frühe Studie des Geschlechterkampfes: „Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will“, klagte der Fischer. Jedoch es nützte nichts: Zur Strafe für weibliche Geltungssucht musste das Paar am Ende wieder zurück auf „Los“. In der modisch aufgemotzten Komödienversion von Doris Dörrie (Untertitel: „Warum Frauen nie genug bekommen“) ist der Fischer zum Experten für japanische Koi-Karpfen mutiert, der eine ehrgeizige Modedesignerin heiratet. Sie will unbedingt raus aus der schäbigen Wohnung und Karriere machen, er aber will nur seine Ruhe. Dafür ist er leider im falschen Film: Sogar einige Fische labern in dieser arg bemühten Satire ununterbrochen, während die Handlung dahinplätschert wie eine schlecht gewartete Aquariumpumpe. Die gute Nachricht: Bei den Dreharbeiten kam angeblich kein Fisch zu Schaden.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX; Ol: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistr.

Flight Plan – Ohne jede Spur USA 2005, R: Robert Schwentke, D: Jodie Foster, Peter Sarsgaard

„Eine junge Mutter, deren Mann plötzlich ums Leben gekommen ist, vermisst ihre sechsjährige Tochter in einem zweistöckigen Riesenflugzeug und gerät in Panik, als Crew und Passagiere sie glauben machen wollen, das Kind sei nie an Bord gewesen. Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbständigt.“ (filmdienst) HB:CinemaxX, Cinespace, CineStar Kristallpalast; H: CinemaxX Raschplatz

Frau mit Hund sucht Mann mit Herz USA 2005, R: Gary David Goldberg, D: Diane Lane, John Cusack

“Die Schwester einer geschiedenen Frau Anfang 40 stiftet einige Verwirrung, als sie für den Single im Internet einen Partner sucht. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen zeichnet sich eine vielversprechende Partnerschaft ab. Romantische Komödie für ein reiferes Publikum, die die Probleme ihrer Charaktere allerdings nicht allzu ernst nimmt und machtvoll auf ein Happy End zusteuert.“ (filmdienst) HB:City

G

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln

“Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst – und des Kinos.“ (tip) HB:City

Good Woman – Ein Sommer in Amalfi USA/Italien 2004, R: Mile Barker, D: Helen Hunt, Scarlett Johansson

„Bissige und charmant-amüsante Verfilmung von Oscar Wildes klassischer Komödie ‚Lady Windermeres Fächer‘. Freiheiten nimmt sich Mike Barkers Gesellschaftskomödie, verändert Zeit und Schauplatz, Nationalitäten und Dialoge. Trotzdem atmet diese Bühnenverfilmung den Geist ihres Autors Oscar Wilde, vergnügt mit bissiger Zunge, belustigt sich über vorschnelle Wahrnehmung und Verurteilung, über Scheinmoral und zu Tode gelangweilte Societysnobs. Geistreiche, romantische Unterhaltung, die auch mit ihrer Besetzung Klasse beweist.“ (Blickpunkt:Film) HB: Cinema

Die große Reise Frankreich/Marokko 2004, R: Ismaël Ferroukhi, D: Nicolas Cazalé, Mohamed Majd

„‚Die große Reise‘ tritt der Franzose Réda nur widerwillig an. Der junge Mann, Sohn marokkanischer Einwanderer, muss seinen tiefgläubigen Vater nach Mekka chauffieren. Die lange Pilgerfahrt von Frankreich über Istanbul bis nach Saudi-Arabien in einem klapprigen Peugeot gerät zur Kraftprobe zwischen den Generationen, zwischen Tradition und Moderne: Ersetzt der Koran die Straßenkarte? Darf der Sohn seine Freundin anrufen? Taugt ein lebendes Schaf als Reiseproviant? Regisseur Ismaël Ferroukhi, als Kind von Marokko nach Frankreich eingewandert, ist ein berührender, humorvoller und im besten Sinne aufklärerischer Film gelungen.“ (Der Spiegel) HB:Cinema

H

Harry Potter und der Feuerkelch USA 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„In seinem vierten Schuljahr muss der berühmteste Zauberlehrling der Welt bei einem gefährlichen magischen Turnier mitstreiten. Dabei bekommt er es nicht nur mit einem Verräter, sondern auch mit den Unbilden der Pubertät zu tun. Und als wäre das nicht genug, arbeitet Harrys Todfeind Lord Voldemort auch noch an seiner Wiederauferstehung. Mit sicherer Hand hat Mike Newell die mäandernde Geschichte der 700-Seiten-Vorlage kondensiert: Zwar sind dabei einige liebgewordene Nebenhandlungen auf der Strecke geblieben, doch die aparte Düsternis der vierten Potter-Adaption macht den Verlust schnell vergessen.“ (tip) HB:Schauburg, Gondel, Cinemaxx (auch OV), CineStar, Cinespace; BHV: Apollo; OL: Wall-Lichtspiele, CinemaxX; DEL: Maxx; H: CinemaxX

Die Höhle des gelben Hundes Deutschland 2005, R: Byambasuren Davaa

„Mit der „Geschichte vom weinenden Kamel“ bewies die Regisseurin Byambasuren Davaa ihr Gespür für atemberaubende Naturdarstellungen. Mit „Die Höhle des gelben Hundes“ entführt sie den Zuschauer erneut in ihre mongolische Heimat und zeigt ein kleines Mädchen, das in der Steppe einen Hund findet. Trotz des Widerstandes ihrer Familie will sich die Kleine nicht von dem Tier trennen und versteckt es. Als es verloren geht, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hört dabei von einer alten Frau die Legende von der „Höhle des gelben Hundes“. Die Geschichte betont das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur und die Lebendigkeit alter Mythen und religiöser Vorstellungen in Zeiten des Umbruchs.“ (Rheinischer Merkur) HB: City

I

In den Schuhen meiner Schwester USA 2005, R: Curtis Hanson, D: Cameron Diaz, Toni Collette

„Pummelchen Rose (Toni Collette) und Partygirl Maggie (Cameron Diaz) verbindet nichts als die Gene und die Leidenschaft für sündhafte Stilettos. Oder? Die wundersame Geschichte einer Familienzusammenführung. Mit viel Herz, schrulligem Witz und einer Prise Kitsch zeigt Curtis Hanson, wie Rose daraufhin zaghafte Schritte aus dem Spießertrott wagt, während Maggie in Ermangelung einer Bleibe zur Großmutter ins Altenheim nach Florida zieht. Dort lernt das oberflächliche Luder ein paar Lektionen über das Leben. Ein Frauenfilm? Vielleicht. Doch einer mit außergewöhnlich viel Charme und Selbstironie.“ (Cinema) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; DEL: MaxX; H: CinemaxX; OL: CinemaxX, Wall-Lichtspiele

K

Die Kameliendame Deutschland 1987, R: John Neumeier, D: Marcia Haydee, Ivan Liska

„Das berühmte Liebesschicksal der Pariser ‚Kameliendame‘ als lyrisch-morbides Ballett von exemplarischer künstlerischer Geschlossenheit. Durch Ästhetisierung und Romantisierung wird der gesellschaftlicheKontext des sozial bedingten Seelendramas jedoch unangemessen abgeschwächt. Eindrucksvoll vor allem wegen der meisterhaften Choreografie und der tänzerischen Glanzleistungen.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: Gondel

Keine Lieder über Liebe Deutschland 2005, R: Lars Kraume, D: Florian Lukas, Heike Makatsch

„Keine Lieder über Liebe“ erzählt zwar die uralte Dreiecksgeschichte vom Leid an der Liebe, aber indem er Jürgen Vogel, Heike Makatsch und Florian Lukas ihre Dialoge improvisieren ließ und die Kamera sie dabei eher dokumentarisch begleitet als stilisiert in Szene setzt, wirkt der Film spontan und wie aus dem Ärmel geschüttelt. Vogel, Makatsch und Lukas turteln, streiten, philosophieren und lamentieren dabei manchmal etwas zu ungebremst und langatmig. Aber dafür trifft der Film wunderbar die Stimmung einer Band auf Tournee mit der Aufregung vor und während des Auftritts, den Besäufnissen nach den Konzerten, tristen Hotelzimmern und langweiligen Busfahrten. Und da die Band um Markus Hansen für den Film tatsächlich von Hamburg aus auf Tour durchs tiefste Niedersachsen ging, gibt es nasskalte Bilder von den Straßen und Clubs von Wilhelmshaven, Oldenburg und Bremen sowie umliegenden Landschaften, Stränden und Autobahnen. Und Jürgen Vogel kann tatsächlich gut singen. (hip) H: Kino am Raschplatz; OL: Casablanca

King Kong Neuseeland/USA 2005, R: Peter Jackson, D: Naomi Watts, Adrien Brody

„Nach seinem Triumph mit der ‚Herr der Ringe‘-Trilogie erfüllt sich Peter Jackson endlich den Traum, den Monsterfilm-Klassiker von 1933 neu zu verfilmen (bei seinem ersten Versuch war er 1998 gescheitert). Wieder werden keine Kosten und (tricktechnischen) Mühen gescheut, um die legendäre Saga vom Riesenaffen, dessen Liebe zu einer schönen Frau seinen Untergang bedeutet, als emotionales Überwältigungs-Spektakel aus Film zu bannen. Einen ersten Rekord brach der Film noch vor der ersten Klappe: Jackson erhielt für seine Mühen einen Gehaltsscheck von 20 Mio. Dollar.“ (Blickpunkt:Film) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; DEL: MexX; OL: Wall-Lichtspiele; CinemaxX; H: CinemaxX

Kiss Kiss, Bang Bang USA 2005, R: Shane Black, D: Downey Robert Jr., Val Kilmer

„Robert Downey Jr. spielt den kleinen Gelegenheitsdieb Harry Lockhart, der beim Plündern eines Spielwarengeschäftes in Hollywood ertappt wird, in ein Film-Casting flüchtet und prompt für die Rolle eines Privatdetektivs engagiert wird. Bei der Vorbereitung auf den Film hilft ein echter Detektiv. Eine etwas zu verknotete Krimikomödie mit gut gelaunten Stars, die gern ein sarkastisches Statement über die Traumfabrik abgeben würde.“ (Tip) HB: City

Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel Deutschland/USA 2005, R: Thilo Rothkirch Graf, De Piet Rycker

„Die beliebten Bilderbuchgeschichten vom kleinen Eisbären Lars aus der Feder von Hans de Beer eroberten 2001 zum ersten Mal das Kino. Nun folgt das zweite Abenteuer des knuddeligen Polarbewohners: Beim Versuch, ihren Pinguin-Freund aus einer misslichen Lage zu befreien, landen Lars und seine Gefährten auf den Galapagos-Inseln, wo sie einem prähistorischen Riesenfisch die Freiheit wiederschenken wollen. Äußerst gelungener, humorvoller Zeichentrickspaß, der ganz auf die Aufnahmefähigkeit seiner jüngsten Fans zugeschnitten ist und seine Botschaft von der Kraft der Freundschaft mit Charme, Poesie und Humor präsentiert.“ (Rheinischer Merkur) HB: City, CinemaxX, Cinespace, CineStar Kristallpalast, OL:CinemaxX, DEL: MaxX; H: CinemaxX

L

Die Legende des Zorro USA 2005, R: Martin Campbell, D: Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones

„In der offenbar unvermeidlichen Fortsetzung der Action-Burleske „Die Maske des Zorro“ muss der Titelheld (Antonio Banderas) nicht nur seine Gattin (Catherine Zeta-Jones) zurückerobern, sondern auch gleich ganz Amerika vor einem fiesen Franzosen retten. Immerhin dämpft Regisseur Martin Campbell, ein Neuseeländer, den Hurra-Patriotismus auf ein auch für Europäer erträgliches Maß und zitiert ansonsten munter die halbe Filmgeschichte: Die berühmte Szene aus dem Western „Cat Ballou“, in der Ross und Reiter besoffen an einer Hauswand lehnen, taucht ebenso auf wie diverse James-Bond-Versatzstücke. Kein Wunder: Campbell inszenierte bereits 1995 einen Bond-Thriller und soll auch beim nächsten Abenteuer von 007 Regie führen.“ (Der Spiegel) HB: Cinespace; H: CinemaxX

L‘enfant Frankreich/Belgien 2004, R: Jean-Pierre & Luc Dardenne, R: Jérémie Regnie, Jeremie Segard

„Ein junger Streuner aus einer belgischen Kleinstadt verkauft den Säugling, den seine Freundin geboren hat, an einen Kinderhändler. Erst als sich die junge Frau von ihm zurückzieht, beginnt er, sein Handeln zu hinterfragen. Der unaufdringlich und sensibel inszenierte Film handelt im Kern vom Erwachen des moralischen Bewusstseins, wobei das humane Drama durch seine dynamische Kamera und authentische Darsteller eine hohe Unmittelbarkeit gewinnt. Am Rande taucht auch die Frage nach den gesellschaftlichen Bedingungen auf, die für die geschilderten Verhältnisse verantwortlich sind.“ (filmdienst)HB:Cinema

Lücke im System Schweiz/Deutschland 2004, R: Romed Wyder, D: Vincent Bonillo, Francois Nadin

Kritik siehe auf der nächsten Seite HB: Cinema; OL: Casablanca; H: Kino im Künstlerhaus

M

Mad Hot Ballroom USA 2005, R: Marilyn Agrelo

„Sie sind erst elf Jahre alt, und doch merken sie, dass sich plötzlich in ihrem Leben eine Menge ändert. Sie haben sich nämlich zu einem Tanzwettbewerb angemeldet, der alljährlich unter den New Yorker Schulen ausgetragen wird. Also lernen sie Merengue, Tango, Rumba und Foxtrott, aber sie lernen noch viel mehr. Viele Schüler kommen nämlich aus ziemlich schwierigen Familienverhältnissen, haben arme oder alleinerziehende Eltern, von denen viele aus der Dominikanischen Republik stammen. Einige von ihnen beherrschen die englische Sprache noch nicht. Regisseurin Marilyn Agrelo begleitet die Schüler in ihrer vor Lebensfreude sprühenden Dokumentation „Mad Hot Ballroom“ bei ihren ersten unsicheren Schritten, zeigt, wie sie Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – und tanzen. Zwischen den Tänzen reden die Kids über die kleinen und großen Dinge des Lebens. Und dazu gibt es auch noch gute Musik.“ (Hamburger Abendblatt) HB: Atlantis, Gondel

Manderlay Dänemark/SchwedenNiederlande 2005, R: Lars von Trier, D: Bryce Dallas Howard, Willem Dafoe

„Der Däne Lars von Trier präsentiert den zweiten Teil seiner mit ‚Dogville‘ begonnenen Anti-Amerika-Trilogie. Abermals sieht man tolle Schauspieler, abermals wird im Halbdunkel spärlichster Theaterkulissen sehr lehrstückhaft über große Menschheitsthemen diskutiert: Am Beispiel der Südstaaten-Baumwollplantage Manderlay und einer Story aus den dreißiger Jahren lernt der Zuschauer, dass in der Sklaverei manchmal auch die Sklaven ihre eigene Unterdrückung ganz okay fanden. Doch nicht die seltsame Moral ist das wirklich Irritierende an der neuen Kunstübung der genialen Nervensäge von Trier. Nein, die eigentliche Überraschung ist, wie konventionell die Provokationen des wilden Dänen inzwischen wirken: ‚Manderlay‘ besitzt schon beim ersten Ansehen den zwielichtigen Charme eines zwar asketischen, aber auch sehr braven Kinoklassikers.“ (Der Spiegel) HB: City

Merry Christmas Frankreich/Deutschland 2005, R: Christian Carion, D: Benno Fürmann, Diane Kruger

„Im Ersten Weltkrieg kam es Weihnachten 1914 zu spontanen Verbrüderungen zwischen den feindlichen Soldaten. ‚Merry Christmas‘ erzählt anekdotisch von solch weihnachtlichen Friedensszenen in Flandern zwischen Deutschen, Franzosen und Schotten. Regisseur Christian Carion pflegt dabei einen äußerst adretten Inszenierungsstil. Bei ihm gibt es keinen Dreck und keinen Wahnsinn. Alles sieht proper und akkurat aus, selbst die Gewehr- und Kanonenkugeln fliegen brav und harmlos durch die Gegend. Ein gemütlicher Landserfilm aus der Steinzeit des Kinos, der ungefähr so nervenzerfetzend wie ein Krippenspiel ist.“ (tip) HB:Atlantis, CineStar; H: CinemaxX Raschplatz

My Fair Lady USA 1963, R: George Cukor, D: Audrey Hepburn, Rex Harrison

„Aufwendige Verfilmung des klassischen Musicals nach der Shaw-Komödie „Pygmalion“: Ein Blumenmädchen von der Straße, reichlich mit Mutterwitz, vorlautem Mundwerk und gesundem Selbstbewußtsein ausgestattet, schafft durch die tyrannische Erziehung eines sarkastischen Sprachprofessors den gesellschaftlichen Aufstieg, ohne seine Würde zu verlieren und sich selbst untreu zu werden. Ein intellektueller Genuß, beispielhaft in der Geschichte des Genres: die hohe Stilisierung, dem Musical ohnehin eigen, wird witzig, gescheit und romantisch auf die Spitze getrieben.“ (Lexikon des internationalen Films ) HB:City

N

Nussknacker und Mausekönig Deutschland 2004, R: Micael Johnseon, Tatjana Ilyina

“Auf der Basis von E.T.A. Hoffmanns gleichnamiger Weihnachtserzählung konzipierte Geschichte um ein kleines Mädchen, das einen in einen Nussknacker verzauberten Prinzen und sein Reich erlöst. Liebevoll gestalteter Animationsfilm, der zwar die bei Hoffmann angelegte schaurig-skurrile Atmosphäre etwas versüßt, nichts desto trotz aber eine spannende und unterhaltsame Geschichte präsentiert, in deren Verlauf das verträumte Mädchen ungeahnten Mut entwickelt und der verzogene Prinz zum guten Herrscher heranreift.“ (filmdienst) HB:Kino 46

O

Once Upon a Honeymoon USA 1942, R: Leo McCarey, D: Cary Grant, Ginger Rogers / Originalfassung mit Untertiteln Im Jahr 1942 erklärte auch Hollywood den Nazis den Krieg. Regisseur Leo McCarey hat seine Karriere bei Slapstickfilmen mit den „kleinen Strolchen“ und Laurel & Hardy begonnen. Er drehte mit den Marx Brothers die Anti-Kriegs-Groteske „Duck Soup“, einige klassische Screwball-Komödien und später dann „An Affair to Remember“ - ein Rührstück, bei dem - ähnlich wie später in „Schlaflos in Seattle“ - alle weiblichen Zuschauer sofort zu weinen begannen. Mit großen Ambitionen schöpfte McCarey hier aus all diesen Quellen: Witz und Sentimentalität durchsetzte er mit Anti-Nazi-Propaganda, und so entstand ein monströser Mischmasch aus Kitsch, gutem Willen, Cary Grant und Judenverfolgung. (hip) HB: Kino 46

P

Puppen aus Ton Tunesien/Frankreich 2002, R: Nouri Bouzid, D: Hend Sabri, Ahmed Hafiene / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein etwa 40-jähriger Tunesier verdient sich seinen Unterhalt, indem er Kinder aus seinem armen Heimatdorf als Haushaltshilfen für neureiche Hauptstädter vermittelt. Einst selbst auf diese Weise in die Großstadt gekommen, weiß er um die Abgründe der harmlos erscheinenden Tätigkeit, die bis zu sexuellen Übergriffen reichen. Als eine Neunjährige bei ihm Schutz sucht, beginnt er sein eigenes Tun in Zweifel zu ziehen. Der wortkarge, höchst ökonomisch erzählte und dramaturgisch klug verdichtete Film widersteht der Versuchung, das tiefgreifende Umdenken der zwiespältigen Hauptfigur in symbolische Taten zu transformieren. Gerade in diesem moralischen Understatement besteht seine größte Stärke.“ (filmdienst) HB: Kino 46

R

Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet

„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe. Putzig? Ja. Bewegend? Und wie. Sentimental? Kann sein. Hinterher hält man Pinguine für die besseren Menschen. Weil sie für ihre Familie durch die Hölle gehen. Klaglos.“ (Cinema) HB: Schauburg, CinemaxX, CineStar; OL: Wall-Lichtspiele; H: CinemaxX, Apollo Studio

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln

“Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Education-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB:City

Der Ring des Nibelungen – Siegfried Deutschland 1980, R: Patrice Chéreau

An vier Sonntagen wird im Atlantis noch einmal der legendäre „Jahrhundertring“ von Patrice Chéreau gezeigt. Diese zuerst sehr umstrittene Inszenierung des Opernzyklus von Richard Wagner aus dem Jahr 1976 wurde bei ihrer letzten Wiederaufführung 1980 von einem Team des bayrischen Rundfunks unter der sehr sorgfältigen Bildregie von Brian Large gefilmt. Der Skandal von damals ist heute kaum noch nachvollziehbar. Zeitlos wirken dagegen die subtile Musik von Pierre Boulez, der damals ebenfalls sehr angefeindet wurde, weil er das Orchester eben nicht ewig wagnerianisch donnern ließ, und die sängerischen Glanzleistungen etwa von Hanna Schwarz als Fricka und Donald McIntyre als Wotan. Vor allem wird hier aber großes Schauspiel geboten, bei dem man gespannt der Handlung folgt, alle Figuren auf der Bühne tatsächlich lebendig werden und man durch gewitzte Regie-Ideen auf hohem Niveau unterhalten . (tip) HB: Schauburg

Rio Bravo USA 1959, R: Howard Hawks, D: John Wayne, Dean Martin

„Der Legende nach ging die Geschichte von „Rio Bravo“ auf Hawks Ärger über „High Noon“ zurück: In Fred Zinnemanns Klassiker bittet ein von Banditen bedrohter Sheriff die Bürger seines Städtchens vergeblich um Hilfe - und wird am Ende doch allein mit den Halunken fertig. Das feinsinnige Rauhbein Hawks gab mit „Rio Bravo“ seine Antwort und stellte dem Sheriff John T. Chance (John Wayne) bei der Verteidigung des Gefängnisses gegen angreifende Halunken einen Säufer, einen Krüppel und ein Greenhorn als Gehilfen zur Seite. „Rio Bravo“ ist ein Film über große Freundschaften und Bewährungsproben, die das Leben verändern können - und natürlich über die seltsam zurückhaltende Beziehung des mythischen Helden zu den Frauen. Es braucht nämlich ziemlich lange, bis der verklemmte Sheriff seine Chance bei Feathers (Angie Dickinson) erkennt, die mit allem spielt, nur mit der Liebe nicht. Die Helden mit Handicap gefielen Hawks dann übrigens so gut, dass er die gleiche Story in „El Dorado“ - leicht variiert - gleich noch einmal erzählte.“ (taz) HB:Kino 46

Rize USA 2004, R: David LaChapelle

„Starfotograf David LaChapelle porträtiert das Streetdance-Phänomen „Clowning“, das zurzeit in South Central boomt. In Interviews wird klar, dass viele der Jugendlichen im Tanz eine der raren Möglichkeiten sehen, ihrem von Gewalt gezeichneten Alltag zu entkommen. Entsprechend wirkt die style-gerechte Clown-Schminke in ihren Gesichtern eher wie respekteinflößende Kriegsbemalung. Wenn LaChapelle mit seinem Gespür für prächtige Farbdramaturgie einzelne Tänzer im Bewegungsrausch zeigt, springt der Funke über.“ (tip) HB: City

S

Saint Ralph Kanada 2004, R: Michael McGowan, D: Adam Butcher, Jennifer Tilly

„Um seine Mutter im Krankenhaus aus dem Koma zu wecken, entwickelt der 14-jährige Ralph an einer streng katholischen Lehranstalt im Jahr 1953 extremen Trainingseifer und Ehrgeiz, um ein Wunder geschehen zu lassen beziehungsweise den Bostoner Marathon zu gewinnen. Der Knabe meint, damit auch die Mutter reanimieren zu können. Ein von Inhalt und Machart her anachronistisch wirkendes, skurriles Pubertätsdrama mit zum Teil gestelzten Dialogen, das von religiösen Verwirrungen, Onaniermanie, Bigotterie und der Kraft des Glaubens handelt. (tip) HB:Gondel; H: Kino am Raschplatz

Serenity USA 2005, R: Joss Whedon, D: Nathan Fillion, Adam Baldwin

„Der kantige Science-Fiction-Western, in dem sich eine wilde Horde Space Cowboys intergalaktischen Faschisten entgegenstellt, bezieht sich auf die TV-Serie ‚Firefly‘, die in den USA wegen Beschwerden von Moralaposteln gekippt wurde. Dem Film mangelt es nicht an groß angelegten Spezialeffekten und imposanten Kulissen, die Actionszenen sind formidabel, der bleihaltige Showdown ist eine Sternstunde des Genres. Und das ist noch nicht alles. Auch die Figuren in ‚Serenity‘ sind wohl durchdacht, ihre Dialoge von erstaunlicher Originalität und Wortwitz, und die Story glänzt mit ausgeklügelter Dramaturgie. Dafür werden sich auch Leute begeistern, die mit Weltraum-Abenteuern sonst nichts am Hut haben.“ (Cinema) HB: CinemaxXCineStar, Cinespace; H: CinemaxX Nikolaistr.; DEL: MaxX OL: CinemaxX

Shall We Dance Japan 1996, R: Masayuki Suo, D: Koji Yakusho, Tamiyo Kurosakari

Shogei Sugiyama ist ein eifriger Büroarbeiter, ein typischer „salaryman“, der seine innere Leere still mit sich herumträgt, bis er abends im beleuchteten Fenster einer Tanzschule eine schöne, geheimnisvolle Fremde sieht. Er schreibt sich dort in einem Anfängerkurs ein, zuerst nur, um der melancholischen Tänzerin nahe zu sein. Aber langsam wird er vom Tanzfieber gepackt, und dieses treibt ihn schließlich dazu, Ruf, Beruf und Familie aufs Spiel zu setzten. Denn der Gesellschaftstanz wird seltsamerweise in Japan als unmoralisch verpönt. Die absurde Diskrepanz zwischen den anrührend keuschen Tänzern und dem Bild, das sich Sugiyamas Mitmenschen von dessen triebhaften Exzessen machen, ist in jeder Szene wieder neu komisch. Liebhaber von amerikanischen Tanzfilmen, die durch wirbelnde Glieder und akrobatische Schrittfolgen verwöhnt sind, werden die tanzenden Japaner vielleicht ein wenig schlicht und harmlos finden. Aber gerade daß sie in all ihrer Leidenschaft so brav und ordentlich bleiben, macht einem die Protagonisten von „Shall We Dance“ so sympathisch. (hip) HB:Atlantis

Solange du da bist USA 2005, R: Mark Waters, D: Reese Withersponn, Mark Ruffalo

„David liegt gemeinsam mit dem Phantom einer Koma-Patientin auf dem Bett und denkt an Sex. Sex mit dem Geist der Koma-Patientin. Doch zur körperlichen Vereinigung benötigt man nun einmal auch den Körper. Also muss der Geist von Elizabeth wieder hinein in seine fleischliche Hülle. Was mit entsprechenden Verwicklungen verbunden ist. Freunden des Cinéma vérité wird dieser Film möglicherweise nicht gefallen. Alle anderen sehen eine romantische Fantasy-Komödie, in der Regisseur Mark Waters Mut zum weitgehend unbeschwerten Blödsinn beweist und charmanten Humor mit einem Schuss wohldosierter Sentimentalität paart.“ (tip) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: Cinemaxx

Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City

Stolz und Vorurteil Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn

„Für diese Neuverfilmung des Romanklassikers von Jane Austen wurden keine Mühen gescheut: In ganz England haben die Produzenten nach den schönsten Drehorten gefahndet – prächtige Herrenhäuser und Landschaftsparks – und die stimmungsvollen Bilder mit einer hochkarätigen Schauspielerriege bevölkert: Mr. und Mrs. Bennet (Donald Sutherland und Brenda Blethyn) sind mit fünf Töchtern gesegnet, die es zu verheiraten gilt, denn diese haben keine Erbschaft zu erwarten. Doch Elizabeth (Keira Knightley) weigert sich, eine lieblose Zweckehe einzugehen. Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: Gondel; OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz, Hochhaus Lichtspiele

T

The Birth of a Nation USA 1915, R: D:W. Griffith, D: Lilian Gish, Henry B. Walthall / Stummfilm mit Klavierbegleitung

„Ist es nun ein Meister- oder einfach ein Machwerk? Wahrscheinlich doch beides. Kinotechnisch war David Wark Griffith mit seiner „Geburt einer Nation“ im Jahr 1915 ganz weit vorn und bescherte dem Publikum eine für die Zeit alles andere als gewohnte Laufzeit von drei Stunden, wobei Griffith‘ Erzählung aus dem amerikanischen Bürgerkrieg (natürlich an Familienschicksalen festgezurrt - die Politik ins Private gewendet, hier beginnt das System Hollywood) auch mit deutlich rassistischen Tönen unterfüttert ist und der Ku-Klux-Klan eine Heldenrolle spielen darf.“ (taz) HB:Kino 46

The Devil‘s Rejects USA/Deutschland 2005, R: Rob Zombie, D: Sid Haig, Bill Mosely

“Eine Familie von psychopathischen Serienkillern zieht mordend durch die Lande und findet in einem Sheriff, der ihr an Sadismus kaum nachsteht, einen fast ebenbürtigen Gegenspieler. Ein ebenso blutrünstiger wie gewalttätiger Horrorthriller, der keine neuen Akzente setzt, sondern eifrig die Genrevorgaben zitiert und durch seine ambivalente Gewaltbereitschaft fast pausenlos an den Nerven der Zuschauer zerrt.“ (filmdienst) HB:CinemaxX; H: CinemaxX

The Descent – Abgrund des Grauens Großbritannien 2005, R: Neil Marshall,Anna Buring, Molly Kayll

“Horrorschocker um die Höhlenkletter-Tour von sechs Freundinnen, die sich als schier auswegloser Kampf gegen menschenfressende Kreaturen entpuppt. Dank seines in Deutschland als DVD-Premiere erschienen Erstlings, dem Werwolfschocker ‚Dog Soldiers‘, im Horrorbereich bereits erfahren, gibt das britische Genretalent Neil Marshall mit dem Fantasy-Filmfesthit ‚The Descent‘ erst recht Gas: Die Story um sechs Höhlenkletterinnen entwickelt sich vom Psychothriller über eine Splatterorgie zum Woman-Revenge-Movie mit perfekt getimeten Schockmomenten und Dauer-Gänsehaut-Atmosphäre.“ (Blickpunkt:Film) HB: CinemaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Tim Burton‘s Corpse Bride USA/Großbritannien 2005 R: Tim Burton

“Hochzeitsschwüre sind eine ernste Sache. Victor lernt das auf makabre Weise, als er sich in einem düsteren Wald, wo er sich auf die Trauung mit Victoria vorbereitet, unversehens als Bräutigam einer ,Leichenbraut‘ wiederfindet und von dieser ins Totenreich verschleppt wird. Trotz seines anfänglichen Entsetzens kommen sich Victor und seine unheimliche Frau, die durch ein tragisches Schicksal zu Tode gekommen ist, langsam näher, und die Einwohner des Orkus entpuppen sich als wesentlich fideler als die Lebenden. Nichtsdestotrotz sehnt sich Victor zurück - und nach seiner Victoria. ,The Corpse Bride‘ ist nach ,Nightmare Before Christmas‘ Tim Burtons zweiter Puppenfilm, und wieder vollbringt er mit der Stop-Motion-Animation wahre Wunder und lässt ein Feuerwerk an phantastischen Einfällen los.“ (Rheinischer Merkur) HB: City; H: Kinos am Raschplatz

Tulipany – Die Tulpen Polen 2004, R: Jacek Borcuch, D: Jan Nowicki, Zygmunt Malanowicz / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Der erfolgreiche Rennfahrer Maty bereitet sich auf einen Wettkampf vor, obwohl er ernste Gesundheitsprobleme hat. Zu allem Überfluss entdecken seine Freunde Lolek und Matka, dass Matys Lieblingsfahrzeug gestohlen wurde. Mit seinem Sohn Dzieciak beschließen sie, das Auto auf eigene Faust zu finden, damit Maty gar nicht erst davon erfährt. Obwohl sich die Freunde seit Jahren kennen, bringt die gemeinsame Aktion neue Seiten ihrer Freundschaft zum Vorschein. Längst vergessene Werte werden wieder lebendig, und die guten Freunde haben trotz Krisen ein neues, besseres Leben vor sich.“ (Kommunalkino) HB: Kino 46

U

Unkenrufe - Zeit der Versöhnung Deutschland/Polen 2005, R: Robert Glinski, D: Matthias Habich, Krystyna Janda

“Die Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Günter Grass, zeigt, wie mühsam Europa zusammenwächst - selbst unter der Erde. Im Wendejahr 1989 lernt ein deutscher Kunsthistoriker in seiner Geburtsstadt Danzig eine polnische Restauratorin kennen und lieben. Gemeinsam gründen sie eine Firma, die ehemaligen Flüchtlingen wenigstens nach dem Tod die Rückkehr in die alte Heimat ermöglichen will: via Bestattung auf einem sogenannten Versöhnungsfriedhof. Natürlich ist die postmortale Harmonie nicht von Dauer, wie diese deutschpolnisch-britische Co-Produktion mit milder Ironie demonstriert. Immerhin spielt sie über Strecken mit den Klischees über Deutsche und Polen.“ (Der Spiegel) HB:Cinema

V

Vier Brüder USA 2005, R: John Singleton, D: Mark Wahlberg, Tyrese Gibson

„Um den Tod ihrer geliebten Adoptivmutter zu rächen, gehen vier schwere Jungs über Leichen. “Shaft“-Regisseur John Singleton inszenierte das raue Familiendrama, das lose auf dem John-Wayne-Klassiker „Die vier Söhne der Katie Elder“ (1965) basiert, als knallharten, in tristem Schnee-matschgrau gehaltenen Rachefeldzug. Dabei gelang es ihm, die ruppigrührende Dynamik der Brüder nicht zu vernachlässigen und vier harte Männer zu zeigen, die so hart doch nicht sind: Auf dem Klo fließt manch bittere Träne.Natürlich ließe sich über die Moral von Singletons Selbst-justiz-Drama trefflich streiten. Darüber, dass ihm hier hoch spannende Unterhaltung gelungen ist, hingegen nicht.“ (Cinema) HB: CinemaxX, CineStar; OL: CinemaxX, H: CinemaxX Nikolaistraße

W

Wächter der Nacht Rußland 2004, R: Timur Bekmambetow , D: Konstantin Khabensky, Wladimir Menschow, Valeri Zolotukhin

„Die Nachtwache ist in diesem Film ein ziemlich harter Job, denn im Moskau von heute treiben Vampire ihr Unwesen. Die temporeiche und mit allerlei technischen Finessen aufgemotzte Inszenierung des Regisseurs Timur Bekmambetow machte dieses Fantasy-Spektakel zur erfolgreichsten russischen Produktion der vergangenen Jahrzehnte – doch die Zusammenhänge des konfusen Plots bleiben ebenso im Dunkeln wie die lichtscheuen Protagonisten.“ (Der Spiegel) HB: City

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park

„Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen, und das ist um so bemerkenswerter, weil sie das typisch britische Paar nicht amerikanisiert oder globalisiert haben, und hier mit dem gleichen, so naiv und warmherzig wirkenden, Humor arbeitet, auf dem sie ihre früheren Erfolge begründeten. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. Von Frankenstein über King Kong bis zu den britischen Ealing-Komödien wird hier aufs Vergnüglichste die Filmgeschichte geplündert, und die Anspielungen fügen sich nahtlos in die Geschichte ein.“ (hip) HB: Cinema, CinemaxX, CineStar, CineSpace; OL: CinemaxX, Casablanca; H: CinemaxX

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

„Kuriose Mischung aus Interviewszenen, Computeranimation und einer inszenierten Rahmenhandlung, die es sich zur Aufgaben gemacht hat, Denkanstöße über letzte Sinnfragen zu geben und entsprechende Diskussionen auszulösen. Dabei steht das Bewusstsein als Grundlage des Seins ebenso im Mittelpunkt wie die Wahrnehmung von Realität, die erst durch Gedanken gestaltet wird. Trotz eines Großaufgebots an Wissenschaftlern ein durchaus esoterisch angehauchter Film.“ (filmdienst) HB: Schauburg; H: Kinos am Raschplatz

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

„Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) HB: Schauburg; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Z

Das zweite Leben des Monsieur Manesquier Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Schweiz 2002, R: Patrice Leconte, D: Jean Rochefort, Johnny Hallyday

„Der notorische Gauner Milan will in einer Kleinstadt einen Banküberfall durchführen. Mit vielen Plänen, aber ohne einen Platz zum Schlafen kommt er in den Ort und nimmt dort das Angebot eines pensionierten Lehrers an, bei ihm einzuziehen. Zwischen den ungleichen Männern entsteht eine Freundschaft, und allmählich stellt sich heraus, dass jeder von ihnen den anderen beneidet: Milan den Lehrer um sein friedliches, geregeltes Dasein und dieser den Kriminellen um seine Abenteuer. Das vielfach preisgekrönte französische Drama von Patrice Leconte erzählt eine wunderbare Geschichte um zwei Menschen, denen in der Begegnung miteinander uneingestandene Sehnsüchte bewusst werden und wie zwei Seiten einer Medaille einander ergänzen. Nicht zuletzt die beiden Altstars John Rochefort und Johnny Halliday machen aus dem Film ein Kinojuwel, das zwischen Spannung, Komik und Melancholie changiert.“ (Rheinischer Merkur)

HB:Schauburg H: Kino am Raschplatz

12 Tangos – Adios Buenos Aires Deutschland 2005, R: Arne Birkenstock

„Gegen die gängigen Projektionen der eigenen Sehnsüchte auf das Fremde setzt Regisseur Arne Birkenstock in seinem Dokumentarfilm ‚12 Tangos – Adios Buenos Aires‘ den analytischen Blick und findet im Tango eine historische und politische Aussage. Kenntnisreich, informativ und einfühlsam zeigt der Film ein Stück argentinische Realität, ohne jemals angestrengt didaktisch zu sein – wie ein perfekter Tango, in dem das Komplizierteste wie eine spontane Geste wirkt.“ (tip) HB: Atlantis