Kontrolleure unzufrieden

GEHÄLTER Der Tarifkonflikt am Flughafen geht weiter. Sicherheitskräfte votieren für eine Schlichtung

Die Teilzeitjobs reichen oft nicht aus, um eine Familie zu ernähren

An vier Tagen legten die Streiks im Tarifkonflikt um höhere Gehälter der Luftsicherheits-Assistenten für die Fluggast und Gepäckkontrolle den Fuhlsbüttler Airport nahezu lahm. Letzte Woche einigten sich die Gewerkschaft Ver.di und der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) auf einen Tarifvertrag für die 600 Beschäftigen der Firma „Deutscher Wach- und Schutzdienst“ (DWS), der den Anstieg der Löhne um 15 Prozent vorsieht. Doch mit deutlichen 75 Prozent votierten die Ver.di-Mitglieder im Rahmen einer Urabstimmung gegen die Annahme des Ergebnisses und für die Anrufung einer Schlichtung, so dass der Tarifkonflikt noch nicht beendet ist.

„Ein Grund für diese Entscheidung liegt in der strukturellen Verschlechterung des neuen Angebotes vom 11. März“, erklärt der zuständige Ver.di-Verhandlungsführer Peter Bremme. Die Löhne im ersten Angebot sollten schon im Januar 2014 erneut angehoben werden, nachdem sie zum April 2013 auf 13,10 Euro steigen. In dem neuen Angebot steigen sie aber erst ab April 2014 auf 13,60 Euro. „Diese Verschlechterung hat viele unserer Mitglieder irritiert“, sagt Bremme. „Nun liegt es an einem Schlichter, über den Mittwoch verhandelt wird, die Tarifrunde zu beenden“, sagt Bremme. Zu Streiks am Fuhlsbüttler Flughafen wird es allerdings im Verlauf der Schlichtung nicht mehr kommen, beteuert er.

Der BDSW reagierte „verärgert“ auf die Entscheidung der Ver.di-Basis am Airport, die zwar überraschend ist, aber nicht unbegründet kommt. Denn keiner der DSW-Beschäftigten, die in Fuhlsbüttel unter Leitung und Beobachtung der Bundespolizei die hoheitsrechtlichen Gepäck und Fluggastkontrollen vornehmen, sind in Vollzeitjobs beschäftigt. Die Teilzeitjobs mit flexiblen Arbeitszeiten reichen oft nicht aus, um eine Familie zu ernähren, viele müssen staatliche Unterstützungszahlungen in Anspruch nehmen.  KVA