die schlechte tat

Mark David Chapman, zur Tatzeit 25 Jahre alt, hat die Ermordung seines Idols John Lennon von langer Hand geplant. Schon im Oktober kündigt er seinen Job als Mechaniker in Honolulu und kauft für 169 Dollar einen fünfschüssigen 38er Revolver. Am 6. Dezember nimmt er sich um 16.50 Uhr ein Zimmer in einer New Yorker Jugendherberge, neun Blocks von Lennons Domizil im Dakota Building am Central Park entfernt, und checkt einen Tag später im besser gelegenen Sheraton Centre Hotel ein. Am Nachmittag des 8. Dezember begegnet er erstmals seinem Opfer – und bittet um ein Autogramm („John Lennon 1980“) auf seiner Kopie des Albums „Double Fantasy“ …Schon vor der Tat ist Mark Chapman als depressiver Kauz aufgefallen. Bei der Arbeit bestand er auf einem John-Lennon-Namensschild, hörte ausschließlich Beatles-Musik und spielte in seiner Freizeit Lennon-Songs auf der Gitarre. In seiner blinden Anverwandlung heiratete er sogar eine Frau mit asiatischem Äußeren, eine Thailänderin. Der behandelnde Psychiater kam zu dem Schluss: „Der Mord war einfach ein umgekehrter Selbstmord.“ Nach der Tat setzte er sich auf eine Bordsteinkante, las demonstrativ in J. D. Salingers Roman „Der Fänger im Roggen“ und ließ sich ohne Gegenwehr festnehmen. Seitdem sitzt er eine lebenslange Haftstrafe ab. Alle Gnadengesuche sind bisher auf Betreiben von Yoko Ono abgelehnt worden. FRA