Eritrea weist UN-Mitarbeiter aus

ASMARA/NAIROBI afp/dpa ■ Eritrea hat die UN-Friedenstruppen ausgewiesen, die an der umstrittenen Grenze zu Äthiopien im Einsatz sind. Die Mitarbeiter hätten zehn Tage Zeit, das Land zu verlassen, heißt es in einem Schreiben der Regierung an die UNMEE. Ein Grund wurde nicht genannt. Vertreter der UN-Mission bestätigten den Eingang des Schreibens, wollten es aber zunächst nicht kommentieren. Nach Ansicht von Beobachtern will Eritrea internationale Aufmerksamkeit auf das Problem der Grenzziehung zu Äthiopien lenken. Der UN-Sicherheitsrat hatte Ende November Äthiopien und Eritrea nachdrücklich zur Beilegung ihres Grenzstreits aufgefordert und mit wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen gedroht. Gleichzeitig forderte der Rat die Regierung von Eritrea auf, die Kontrollflüge der UN-Mission wieder zuzulassen, mit denen die Truppenbewegungen im Grenzgebiet überwacht werden. Nach einem Krieg, in dem rund 80.000 Menschen getötet worden waren, hatten sich die Konfliktgegner im Dezember 2000 darauf geeinigt, den Grenzverlauf von einer internationalen Kommission bestimmen zu lassen. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte erst kürzlich davor gewarnt, dass die Gefahr eines neuen Krieges zwischen den beiden Ländern wieder zunimmt. In den vergangenen Wochen hatte die UN-Mission Truppenbewegungen auf beiden Seiten der Grenze beobachtet.