Karl-Heinz Funke im Kreistag am Ende?

AFFÄRE Die SPD in Friesland beriet am Montag, ob Karl-Heinz Funke Kreistagsvorsitzender bleiben soll

Die SPD-Fraktion des Kreistags Friesland besprach am Montag Abend, ob Karl-Heinz Funke (SPD) aus dem Amt des Kreistagsvorsitzenden gewählt werden soll. Die Fraktion, deren Sitzung bei Redaktionsschluss noch nicht beendet war, könnte so den zumindest vorläufigen Schlussstrich unter die jüngste Affäre Funkes ziehen und sich zugleich von einer ehemals mächtigen Lichtgestalt der friesischen SPD befreien, die allerdings zusehends zur Last geworden ist.

Funke, der von 1998 bis 2001 als Bundeslandwirtschaftsminister amtierte, war seit Jahrzehnten einer der mächtigsten Politiker seiner Heimatstadt Varel am Jadebusen. Dort zog er als eine Art friesischer Franz-Josef Strauß fast ungestört die Fäden und häufte diverse Skandale und Fehltritte an.

Kurz vor Weihnachten war bekannt geworden, dass Funke seine Silberhochzeit mit 8.000 Euro vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) hatte ausrichten lassen, dessen Vorsteher er selbst war. Die Summe war mit Hilfe fingierter Rechnungen für angebliche Dankeschön-Veranstaltungen für Anlieger einer Baustelle abgerechnet worden. Funke war darauf von diesem Ehrenamt zurück getreten und geriet auch im Kreisverband seiner Partei in die Kritik.

Mehrere Versuche des SPD-Kreisvorsitzenden Olaf Lies, Funke zur Aufgabe seiner kommunalen Mandate im Kreistag und im Rat der Stadt Varel zu bewegen, waren gescheitert. Funke selbst hatte zwar zugegeben, „einen Fehler begangen“ zu haben, wollte aber seine Mandate nicht abgeben. fez