Islamisten übernehmen irakische Stadt: Falludscha ist wie eine „Geisterstadt“
Schon am Donnerstag hatten Kämpfer einer Al-Kaida-nahen Gruppe Falludscha besetzt. Jetzt scheint sie komplett in ihrer Hand zu sein.
FALLUDSCHA dpa | Kämpfer der Al-Kaida-nahen Organisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) haben die westirakische Stadt Falludscha offenbar unter ihrer Kontrolle. „Alles ist ausgestorben wie in einer Geisterstadt“, sagte ein Bewohner der Stadt 70 Kilometer westlich von Bagdad am Samstag.
„Alle Läden sind geschlossen, und auf den Straßen ist niemand zu sehen außer den Militanten.“ Häufig seien Schüsse zu hören.
Die ISIS-Kämpfer hatten bereits am Donnerstag Teile von Falludscha besetzt. Regierungsmedien in der irakischen Hauptstadt meldeten am Freitag, Truppen aus Bagdad hätten die Extremisten aus den von ihnen okkupierten Polizeiwachen vertrieben. Offenbar zogen sich die Einheiten aber danach wieder aus Falludscha zurück, sodass die Militanten der ISIS erneut einrücken konnten.
Unübersichtlich blieb die Lage in der 40 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Ramadi. Regierungstruppen hatten dort bei Kämpfen am Freitag den lokalen ISIS-Kommandeur Abu Abdelrahman al-Bagdadi getötet.
Leser*innenkommentare
Verantwortung
Gast
Ohne den völkerrechtswidrigen Angriff der USA auf den Irak wäre Afghanistan nicht (so schnell) so dermaßen aus dem Ruder gelaufen. Und ohne den Aufbau der islamistischen Terrorgruppen in Syrien durch GB, Fr, Katar, Türkei, SA und USA der Irak nicht wieder so stark destabilisiert worden.
Die 'westlichen' Regierungen sind unfähig, außer im Zerstören - Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen, Mali, Zentralafrika, Südsudan, Banken-, Finanz-, Wirtschaftskrise.
Engagement für Frieden und eine sinnvolle Wirtschaft ist dagegen notwendig.
gsat
Gast
@Verantwortung ganz Recht, unter Saddam und Ghaddafi wäre das nicht passiert.