Vormerken
: Der Krach von draußen bringt einen auch aus seinen unlieben Gewohnheiten raus

„eng Land“ im Theater die etage, Ritterstraße 12–14,Freitag, 9., bis Sonntag, 11. Dezember, jeweils 20 Uhr. Karten unter ☎ 69 12 095

Wer sich morgens in der U-Bahn wie ein Gestrandeter vorkommt, kann sich damit trösten, mit dem Alleinsein nicht allein zu sein. Auf engstem Raum sitzt man zusammen und bleibt sich doch selbst überlassen. Auch in den Hinterhöfen Berlins geht es eng zu: Die Schule für Darstellende Künste „die etage“ ist in einem Wohnhaus in Kreuzberg untergebracht, wo ambitionierte Nachwuchskünstler ausgebildet werden. Ab heute gibt es dort die Wiederaufführung von „eng LAND“ zu sehen, einem Tanz- und Mimeprojekt von Lotte Meinzer und Thomas Proksch, das im Oktober mit begeistertem Szenenapplaus aufgenommen wurde. Es handelt von einer Insel der Gewohnheiten, wo fünf Akteure in trister Bürolandschaft gefangen sind. Über die Entdeckung ihrer Körper versuchen sie, sich aus dieser Existenz zu befreien und die Schwelle nach außen zu überwinden. Dabei schwappt die Stimmung von spannungsgeladener Stille zur überladenen Revue und zurück: klamm, komisch, beängstigend, absurd, melancholisch. Mit wenig Worten, aber viel Humor entstauben die Studenten ein existenzielles Dilemma und bringen die Zuschauer in den engen Reihen noch ein wenig näher zueinander. Mit Hermann Heisig, Lukas Besuch und Beate Kaulitz. JO