Ermittlungen gegen Bremer Reeder kurz vor Abschluss

BELUGA Die Ermittlungen wegen Betrugsverdachts wurden laut Staatsanwaltschaft nicht eingestellt

Juristisch verantworten müssen sich Stolberg und ein früherer Beluga-Manager wegen Kreditbetrugs

Die Ermittlungen wegen Betrugsverdachts gegen den ehemaligen Bremer Erfolgsreeder Niels Stolberg stehen laut Staatsanwaltschaft kurz vor dem Abschluss.

„Eine Einstellung kann ich nicht bestätigen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passade. Anfang bis Mitte April werde die Behörde die Ermittlungsergebnisse vorlegen. Der US-Investor Oaktree war 2010 bei der Schwerlastreederei Beluga eingestiegen. Nach der Insolvenz der Reederei vor zwei Jahren hatte Oaktree Strafanzeige wegen Betrugs in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro gegen Stolberg gestellt.

Stolberg-Sprecher Mirko Kahre sieht den Hauptvorwurf Betrug bereits vom Tisch. Den Anwälten liege ein 24 Seiten langer, vom ermittelnden Staatsanwalt unterschriebener Aktenvermerk vor, wonach unter anderem der Betrugsvorwurf nicht weiterverfolgt werde, sagte Kahre. Stolberg und auch sein Verteidiger Hanns W. Feigen wollten auf Anfrage zu der aktuellen Entwicklung keine Stellung nehmen.

Juristisch verantworten müssen sich Stolberg und ein früherer Beluga-Manager wegen Kreditbetrugs in 16 Fällen. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Beschuldigten vor, die Gesamtinvestitionskosten für 20 Schiffsneubauten um insgesamt 93,3 Millionen Euro überhöht dargestellt zu haben. Wann der Prozess vor dem Landgericht eröffnet wird, ist noch offen.  (dpa)