Medienticker

Dejan Jocic (33), bislang Geschäftsführer von ProSieben, verlässt den Sender mit sofortiger Wirkung. Nachfolger wird Andreas Bartl (42), der bisher die Geschäfte des Senders Kabel 1, der ebenfalls zur ProSiebenSat.1-gruppe gehört, leitete. Als Grund für die Ablösung nennt ProSieben eine „unterschiedliche Auffassung über die künftige Ausrichtung des Senders“. Die Entscheidung fiel laut Branchendienst kress.de gestern auf einer Führungssitzung. Dort präsentierten die einzelnen Sendergeschäftsführer ihre Pläne – und Jocic wohl einen wenig überzeugenden.

Jocic stand schon länger in der Kritik, seitdem er mit Krawall-Formaten wie „Die Burg“ dem selbst verliehenen Image von ProSieben als qualitätsbewusster „Premium“-Sender ordentlich Kratzer verpasste. Jocic verkündete daraufhin, dass es entsprechende Formate nicht mehr geben werde – und gab dem Fernsehpublikum stattdessen Shows wie die Promi-Soap „Sarah and Marc in love“. Außerdem erziehlt der Sender im Jahr 2005 voraussichtlich den schlechtesten Zielgruppen-Marktanteil seit 1992. Wer Nachfolger von Bartl bei Kabel1, soll laut ProSieben in der kommenden Woche geklärt werden (dpa/taz)

Wegen der Stasi-Kontakte des künftigen NDR- Sportchefs Hagen Boßdorf wurde vor dessen Berufung auch der Justiziar des Senders eingeschaltet. Dieser habe darauf hingewiesen, dass Boßdorf nach den Maßstäben, die der NDR in den 90er Jahren im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern angewandt hatte, nicht eingestellt worden wäre, teilte der NDR gestern mit. Der Sender reagierte damit auf einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, nach dem sich Justiziar Werner Hahn gegen die Berufung Boßdorfs ausgesprochen habe. (dpa)