UNTERM STRICH

Der Liedermacher Hannes Wader erhält für sein Lebenswerk einen Echo-Musikpreis. Der 70-Jährige werde bei der Verleihung des wichtigsten deutschen Musikpreises am Donnerstag in Berlin zusammen mit den Toten Hosen seinen Klassiker „Heute hier, morgen dort“ spielen, kündigte die Deutsche Phono-Akademie am Mittwoch in der Hauptstadt an. Die Akademie würdigte den 70-jährigen Wader als einen „großen Liedermacher, der die Entwicklung des deutschsprachigen Liedes seit den 60er Jahren nachhaltig und beispielhaft geprägt hat“. Waders bekanntestes Stück „Heute hier, morgen dort“ erschien 1972 auf seinem Album „7 Lieder“.

Zwei Monate nach dem Säureanschlag auf den Ballettchef des Moskauer Bolschoi-Theaters hat Generaldirektor Anatoli Iksanow ein Ende der „Schlammschlacht“ um das Haus gefordert. Die weltgrößte Balletttruppe mit ihren mehr als 200 Tänzern müsse wieder zur Ruhe kommen und sich auf die Kunst konzentrieren, sagte Iksanow am Dienstag laut dpa in Moskau. „Ich kommentiere keinen Blödsinn und Dreck“, sagte der Bolschoi-Chef. Er reagierte damit auf Vorwürfe aktiver und früherer Ballettstars, dass an dem größten Staatstheater Russlands ein „Sumpf von Korruption und Vetternwirtschaft“ herrsche. Im Staatsfernsehen hatte der Solist Nikolai Ziskaridse „untragbare Zustände“ kritisiert. Er warf dem von Kremlchef Wladimir Putin einst eingesetzten Iksanow vor, kein Mann der Kunst zu sein. Die frühere Ballerina Anastasia Wolotschkowa behauptete, dass die Theaterführung Tänzerinnen dazu zwinge, superreiche Männer mit Macht und Einfluss zu „bespaßen“. Den Elevinnen werde gedroht, nicht für Traumrollen oder Gastspiele im Ausland besetzt zu werden, wenn sie sich den Wünschen russischer Oligarchen nicht fügten. „Ich kochte einst selbst in diesem Brei“, sagt Wolotschkowa dem kremlkritischen Fernsehsender Doschd. Zuvor sagte sie im Staatsfernsehen, dass ihr Bolschoi-Tänzerinnen immer wieder von kriminellen Zuständen berichteten. Seit Ballettchef Sergej Filin im Januar bei einem Anschlag mit Schwefelsäure schwere Verletzungen im Gesicht davontrug, kommt das Bolschoi nicht zur Ruhe.

Das Oberlandesgericht Dresden muss entscheiden, ob das Klavier des Komponisten Richard Wagner dessen Familie oder der Stadt Leipzig gehört. Ein weiteres Verfahren in dem verworrenen Streit gibt es zwischen Bayreuth, wo das Klavier derzeit steht, und Leipzig. Leipzig hatte das Instrument Bayreuth 1999 für zehn Jahre als Dauerleihgabe überlassen. Die dortige Stiftung weigert sich nun, das Klavier zurückzugeben.