PLANET WEIN
: Bis ans Ende der Welt

VON MICHAEL PÖPPL

Es ist wie in einer alten Bibliothek: In den Regalen von „Planet Wein“ erzählen Flaschen aus aller Welt ihre ganz eigenen Weingeschichten. Gut tausend Sorten aus Europa und Übersee hat Anja Schröder im Angebot.

Erst über Umwege kam die Norddeutsche zum Wein, lernte als gelernte Gastronomin im Berliner Edelrestaurant Harlekin den Sommelier Lars Rutz kennen, der sie und ihre jungen Kollegen für Wein und seine Vielfalt begeisterte. Die Sommelière gründete mit ihrem späteren, leider früh verstorbenen Lebenspartner das Weinhaus Rutz.

Derzeit möchte sie das Sortiment deutscher Weine verstärken. „Kein anderes Land auf der Welt bringt momentan so ungewöhnliche und tolle Weine auf den Markt“, sagt Schröder. Der Sommelière gefällt, dass sich eine neue Generation Winzer um einen bewussteren Umgang mit dem Produkt und der Natur bemüht. „Es geht dabei nicht nur um Bio, sondern vor allem darum, dass sich diese Winzer mehr Gedanken um ihren Wein machen und nicht nur im Keller, sondern wieder mehr im Weinberg arbeiten und deshalb näher an den Trauben sind.“

Auch deshalb empfiehlt Schröder einen Biowein von Louis Fabre aus dem französischen Corbière, der inzwischen einer der Renner bei Planet Wein ist: Der „Cuvée Cecile“ 2011 vom Weingut Chateau de Luc wurde aus dreierlei Trauben komponiert – Carignan, Grenache und Syrah. So entstand ein sehr beerig riechender Wein, der dieses Versprechen auch mit intensivem Brombeer- und Johannisbeergeschmack erfüllt, die Tanninnote ist angenehm zurückhaltend. Mit stolzen 14,5 Prozent Alkoholgehalt passt er hervorragend zu kräftigem Käse, wie ihn Anja Schröder an Freitag- und Samstagabenden auch in der Vinothek von Planet Wein serviert. Sehr viel leichter kommt ihre zweite Empfehlung daher: Ein „Frauenweingarten Grüner Veltliner Federspiel“ vom Weingut Tegernseerhof in der Wachau, sehr saftig, mit exotischen Fruchtnoten, ein idealer Begleiter zu vielen Speisen und, wenn man beim Probieren die Augen schließt, ein fruchtiges und duftendes Frühlingsversprechen.

Satt & Selig-Angebot für taz-Leser: Auf den „Frauenweingarten Grünen Veltliner Federspiel“ (Ladenpreis 10 Euro) sowie auf den „Cuvée Cecille“ von Chateau de Luc (Ladenpreis 11 Euro) gibt es bei Abnahme von sechs Flaschen 10 Prozent Rabatt (Versand 6,90 Euro, ab 150 Euro Verkaufswert frei Haus) ■ Planet Wein, Mohrenstraße 30, Eingang Charlottenstraße, 10117 Berlin-Mitte. Bestellungen: info@planet-weinhandel.de oder Tel. (0 30) 20 45 41 18