Iran - Nigeria (Gruppe F): Müde Nummer ohne Tore

Beide Teams bestätigen ihre Außenseiterrolle in Gruppe F: Der amtierende Afrikameister Nigeria spielt in einer schwachen WM-Partie 0:0 gegen den Iran.

Nigerias Emmanuel Emenike (l.) springt höher als Javad Nekounam (Iran) Bild: dpa

Die Startbedingungen: Iran und Nigeria haben seit 16 Jahre kein WM-Spiel gewonnen. Eine Enttäuschung gab es vor der Partie für Irans Torhüter Daniel Davari, statt des Braunschweigers stand der eigentlich nur als Nummer drei geltende Aliresa Haghighi zwischen den Pfosten.

Das Spiel: Irans Torwart Aliresa Haghighi wurde schon in der dritten Minute bei einem 20-Meter-Schuss von Victor Moses zum ersten Mal gefordert. Sechs Minuten später verfehlte Ogenyi Onazi den Kasten nur knapp. Mehr fiel den favorisierten „Super-Adlern“ in der Offensive danach für lange Zeit nicht mehr ein. Nur Ahmed Musa hätte Haghighi mit einem tückisch angeschnittenen Freistoß vor 39.081 Zuschauern fast überrascht (31.).

Der zunächst überraschend auf der Bank gebliebene Routinier Joseph Yobo kam kurz zuvor für den verletzten Godfrey Oboabona auf das Feld und damit zu seiner dritten WM-Teilnahme nach 2002 und 2010. Yobo fehlt nun nur noch ein Länderspiel, um die 100 vollzumachen. Impulse konnte er indes ebenso wenig geben wie John Obi Mikel vom FC Chelsea.

Die Iraner beschränkten sich weitgehend auf die Defensive und hatten im Spiel nach vorn ebenfalls keine Ideen zu bieten. Der ehemalige Bundesligaprofi Ashkan Dejagah, mit Trainer Felix Magath mit dem FC Fulham aus der Premier League abgestiegen, rannte sich auf der linken Seite immer wieder fest. Dennoch besaß die Mannschaft des intern umstrittenen Trainers Carlos Queiroz die beste Chance der ersten Halbzeit: Nach Ecke von Dejagah prüfte Resa Ghoochannejhad den reaktionsschnellen Schlussmann Vincent Enyeama per Kopf (34.). Beim Gang in die Kabine mussten sich beide Teams ein Pfeifkonzert anhören.

Die bis vor kurzem in einen Prämienstreit mit ihrem Verband verstrickten Afrikaner übernahmen auch nach Wiederanpfiff als Erste die Initiative – allerdings weiterhin ohne zwingende Chancen herauszuarbeiten. Die Iraner gingen ihrerseits etwas mutiger zu Werke, die Bemühungen blieben jedoch ebenfalls harmlos. Erst in der 70. Minute gab es erstmals wieder Aufregung in einem der beiden Strafräume, der eingewechselte Shola Ameobi kam mit dem Kopf jedoch nicht richtig an den Ball.

Der fleißige, aber nicht für seinen Einsatz belohnte Dejagah musste eine knappe Viertelstunde vor Schluss vom Feld, seine Kollegen verteidigten derweil zumindest weiter das torlose Unentschieden und starteten weiter den einen oder anderen Vorstoß. Die enttäuschenden Nigerianer verfügten nicht über die spielerischen Mittel, den Defensivriegel zu überwinden.

Der Moment des Spiels: Abpfiff.

Der Spieler des Spiels: keiner.

Die Pfeife des Spiels: alle.

Und sonst? Mit der ersten Nullnummer der Weltmeisterschaft haben Iran und Nigeria ihre 16 Jahre währenden WM-Sieglos-Serien verlängert und kaum noch Chancen auf den Achtelfinal-Einzug. (taz, dpa)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.