Kampf um ein Leben

STANLEY „TOOKIE“ WILLIAMS (Foto von 1983), geboren 1953, gründete 1971 die berüchtigte Crips-Gang in Los Angeles. 1979 soll er an einer Mordserie beteiligt gewesen sein, 1981 wurde er wegen vierfachen Mordes zum Tod verurteilt. Er sitzt im kalifornischen Gefängnis San Quentin bei San Francisco ein. In der Haft begann er, Jugendbücher zu schreiben, und rief zur Gewaltlosigkeit auf. Er wurde mehrfach für den Friedens- und Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Williams soll in der Nacht zum Dienstag eine Minute nach Mitternacht durch die Giftspritze getötet werden.

ARNOLD SCHWARZENEGGER, geboren 1947, ist seit 2003 Gouverneur von Kalifornien. Der gebürtige Österreicher machte als Bodybuilder (1967 „Mister Universum“) und Schauspieler („Terminator“) in den USA Karriere. Nachdem Stanley Williams alle Rechtsmittel ausgeschöpft hat, kann ihn nur ein Gnadenakt von Schwarzenegger vor dem Tod retten. Bislang hat der republikanische Gouverneur zwei Gnadengesuche anderer zum Tode Verurteilter abgelehnt. Schwarzenegger traf sich am 8. Dezember mit Williams’ Anwälten. Gestern hatte er seine Entscheidung, die er als „sehr schwierig“ bezeichnet, noch nicht getroffen.

BIANCA JAGGER, 1945 geboren, wuchs auf im Nicaragua der Somoza-Diktatur. Sie studierte an der Sorbonne in Paris. Dort lernte sie 1970 Mick Jagger kennen, 1971 heirateten die beiden. 1979 wurden sie wieder geschieden. In den 70er-Jahren tummelte sich die als Model arbeitende Bianca Jagger auf Society-Partys. Sie wandelte sich zur Menschenrechtsaktivistin und war prominente Teilnehmerin an vielen Kampagnen für Frauenrechte, für Umweltschutz und eben für die Abschaffung der Todesstrafe. 2003 demonstrierte sie im Irak gegen den bevorstehenden Einmarsch der US-Armee. 2004 erhielt Bianca Jagger den Alternativen Nobelpreis und den Women’s World Award.