SOUNDTRACK

100 Jahre alt wäre Jean-Baptiste „Django“ Reinhardt am nächsten Samstag geworden. Im Januar 1910 wurde er als Sohn von Manouches, französischsprachigen Sinti, geboren, wuchs in einer Wohnwagensiedlung außerhalb von Paris auf. Bei einem Wohnwagenbrand verletzte er sich als 18-Jähriger die Hand – und entwickelte anschließend seine charakteristische Spieltechnik, bei der nur Zeige- und Mittelfinger die Melodie spielten. Heute Abend erinnert der Gitarrist Tornado Rosenberg, der selbst einer alten Sinti-Musikerfamilie entstammt, mit einem Konzert an den Begründer der europäischen Jazz- und Swingszene. Anschließend gibt es noch eine große Jamsession mit Hamburger Musikern als Hommage an den 1953 Gestorbenen. Sa, 16. 1., 20 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 32-34 Nicht Hudigäggeler und patriotische Bergbesingung gibt es von den Schweizer Kummerbuben, zu hören, sondern düstere, vagabundierende und melancholische Lieder aus dem Keller der helvetischen Volksmusik; Lieder über die Schattenseiten des menschlichen Daseins. Dabei nimmt sich die nach einer 60er-Jahre-Familiengeschichte aus dem schönen Emmental benannte Band durchaus gestalterische Freiheiten im Umgang mit dem überlieferten Liedgut. Mal werden Texte, mal die Melodien verändert. Und so wird das volkstümliche Mobiliar mal auf- und mal vermöbelt, mal verhunzt und dann wieder schlicht entstaubt. Die Musikkommission des Kantons Bern hat da längst ihren Anerkennungspreis spendiert. Am Samstagabend sind die eigenwilligen Traditionshüter auf der Datscha-Party zu Gast. Sa, 16. 1., 21 Uhr, Fundbureau, Stresemannstraße 114 MATT