Gegenwind für Kraftwerkspläne

GROSSPROJEKT Umweltschutzverbände übergeben knapp 9.000 Einwände gegen Dow-Projekt in Stade

Breiter Widerstand gegen ein geplantes Kraftwerk im niedersächsischen Stade: Fast 8.900 Einwände gegen das Bauprojekt des Chemiekonzerns Dow haben BUND, Greenpeace, Deutsche Umwelthilfe und andere Initiativen gestern an Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) übergeben. Der Bebauungsplan hatte in den vergangenen vier Wochen im Rathaus ausgelegen. So lange konnten Bürger Anregungen und Bedenken äußern.

Das mit Kohle, Wasserstoff und Biomasse betriebene Kraftwerk soll auf dem Dow-Werksgelände an der Elbe entstehen. Es soll den gesamten Strombedarf der Stader Fabrik decken. Europas größter Chlorproduzent will dadurch erklärtermaßen unabhängig von der Entwicklung des Strompreises werden.

Die Kritiker bezeichnen das Vorhaben als klimapolitischen Unsinn. Das Kraftwerk stoße jährlich etwa fünf Millionen Tonnen CO2 aus, sagte Adolf Meyer von der Bürgerinitiative Stade-Altes Land. Dazu kämen mehrere Tausend Tonnen Feinstaub und Schwermetalle. „Das kann vor dem Hintergrund der Energiewende nicht Sinn sein.“ Er und seine Mitstreiter hoffen auf ein Umdenken der Stadt.

Die Verwaltung wird jetzt alle Einwände prüfen, danach befasst sich der Rat erneut mit dem Bebauungsplan. Dow rechnet damit, frühestens in zwei Jahren mit dem Bau beginnen zu können.  (dpa)