Einfach Bier trinken

Internationaler WM-Fan-Gipfel in Hamburg wehrt sich gegen Stigmatisierung als potenzielles Sicherheitsrisiko

Fußball-Anhänger sollten nach Ansicht von Fan-Organisationen nicht schon vor der Weltmeisterschaft 2006 als Sicherheitsrisiko abgestempelt werden. Das haben Vertreter aus zwölf Ländern beim „Internationalen Fan-Gipfeltreffen“ gestern in Hamburg gefordert. „Es geht uns darum, eine gastfreundliche Atmosphäre und gute Serviceangebote für Gäste aus aller Welt zu schaffen“, sagte Frank Steiner vom Hamburger WM-Fanoffice. Glückliche Fans seien der erste Schritt zur Prävention von Konflikten.

„Unsere Fans sind ganz einfach: Sie wollen nur Fußball gucken, Bier trinken und feiern, wenn sie gewonnen haben“, beschreibt Kevin Miles von „Football Supporters International“ die Bedürfnisse der britischen Fans. Damit dies ohne Konflikte gelingt, bieten die Organisatoren umfassende Informationen in so genannten „Fan-Botschaften“ in jeder WM-Stadt und im Internet auf der Fifa-Seite an. Dort sollen die Fans unter anderem erfahren, wo sie ein Spiel sehen können, auch wenn sie keine Karte fürs Stadion haben.

Über Hamburg können sich Besucher in einem 120-seitigen Fan-Guide informieren, den HSV- und St. Pauli-Fans geschrieben haben. Geplant ist ein großes Fest der Fußball-Gemeinde auf dem Heiligengeistfeld, wo auf einer Großbildleinwand die WM-Spiele übertragen werden. Für die Nachwuchsfans soll in Zusammenarbeit mit der Kirche St. Pauli eine Leinwand nur für Kinder und Jugendliche angeboten werden. In Planung sind auch Lesungen und Konzerte. LNO