Weniger Autos abstellen

PARKRAUM Das Parken in der Innenstadt soll erschwert und besser kontrolliert werden

Das Parken in der Innenstadt soll für Autofahrer unattraktiver werden. Denn der „öffentliche Parkraum in einer dichtbesiedelten Stadt wie Hamburg ist ein knappes Gut“, heißt es in einer Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft. Diese will das siebenseitige Papier am Mittwoch zur ausführlichen Beratung in den Verkehrsausschuss überweisen.

Ziel des Konzeptes ist es, das Parken in der Innenstadt grundsätzlich kostenpflichtig zu machen. Gratis-Parkplätze soll es nicht mehr geben, auch sollen die gebührenpflichtigen Zeiten ausgedehnt werden auf Montag bis Sonnabend von 9 bis 20 Uhr, in Gebieten mit begehrter abendlicher Gastronomie – zum Beispiel Schanzenviertel oder Fischmarkt – bis 24 Uhr. Es sei „nicht länger zu vertreten, dem Individualverkehr unentgeltlich öffentliche Verkehrsflächen zu Parkzwecken zur Verfügung zu stellen und damit einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, mit dem eigenen Fahrzeug die Stadtzentren aufzusuchen“, heißt es in dem Konzept.

Derzeit sind in Hamburg etwa 11.000 Parkplätze gebührenpflichtig. 6.000 werden mit Parkscheiben bislang kostenfrei geregelt. Bereits seit Januar wurde die Kontrolle der kostenpflichtigen Parkplätze deutlich verschärft. Seitdem hat die Verkehrsbehörde als zentrale Einheit „in einem ersten Schritt die Parkraumüberwachung in der City“ verstärkt. Denn nur rund jeder fünfte Autofahrer in Hamburg löst tatsächlich ein Parkticket. Der Landesrechnungshof hatte moniert, dass der Stadt rund 35 Millionen Euro jährlich durch die Lappen gingen.

Zudem rentiert sich das Handyparken nicht. In dessen Einführung 2008 investierte Hamburg rund 230.000 Euro, hinzu kommen jährliche Betriebskosten von rund 33.600 Euro. Dagegen wurden aber pro Jahr nur rund 20.000 Euro eingenommen. Es könne nicht sein, dass „wir beim Parken draufzahlen“, findet SPD-Verkehrspolitikerin Martina Koeppen.

Die Höhe der Parkgebühren soll allerdings nicht verändert werden, obwohl sie mit zwei Euro pro Stunde in der City und einem Euro in Bezirkszentren durchaus moderat ist. München erhebt 2,50 Euro pro Stunde, in Stuttgart und Berlin kostet das Autoabstellen am Straßenrand sogar drei Euro.  SMV