Ehre und Instinkt

Schlechtes Beispiel: Sein Bundestagsmandat legte Gerhard Schröder mit der Begründung nieder, dass für ihn ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Seit Freitag weiß die Öffentlichkeit, wie dieser aussieht: Schröder wird Aufsichtsratschef des russisch-deutschen Gaspipeline-Konsortiums. „Instinktlos“ nannte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) dieses Verhalten: Es lege nahe, „dass hier ein Zusammenhang bestehen könnte zwischen politischem Engagement und eigenen wirtschaftlichen Interessen“.

Gute Beispiele: Kritiker fordern nun einen Ehrenkodex für ausgeschiedene Politiker. EU-Kommissare zum Beispiel dürfen im ersten Jahr nur mit Sondergenehmigung einen neuen Job antreten. Als weiteres Vorbild gilt der Corporate-Governance-Kodex der deutschen Wirtschaft. Er setzt Standards „guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung“. DENK