AUSSTELLUNG
: Zitate für alle

Nicht erfinden, sondern rekapitulieren müsse die Literatur. Keine Einbildungskraft, sondern Material, an dem sie sich montierend betätigt, brauche sie. Verwiesen sei sie deshalb auf ihr Medium, die Sprache, die sie wörtlich, nicht mehr symbolisch zu verwenden habe. Diese Literatur des Zitats, die der noch in den 60ern literaturtheoretisch tonangebende Helmut Heißenbüttel so nachdrücklich gefordert hat, hat der 1996 verstorbene Schriftsteller, Theoretiker, Kritiker und Essayist in seinen eigenen poetischen Texten praktiziert. Bis Ende April stellt die Ausstellung „Helmut Heißenbüttel: Literatur für alle“ in der Staats- und Universitätsbibliothek den Sprachtüftler und Textcollageur vor. Zu sehen sind dabei auch bislang wenig bekannte bildkünstlerische und photographische Arbeiten sowie Ton- und Videobeiträge.  MATT

■ bis So, 28. 4., Staats- und Universitätsbibliothek, Ausstellungsraum, Von-Melle-Park 3, Mo – Fr 9 – 21 Uhr, Sa – So 10 – 21 Uhr