Großes für Kleine

Heute bietet die Kinderkolumne etwas Außergewöhnliches: eine Taufe! Sie ist notwendig, weil Bremens bester Rodelberg, mithin der Kulminationspunkt allen derzeitigen kindlichen Treibens, noch keinen Namen hat. Manche nennen den höchsten Gipfel des Stadtwerder, entstanden 1956 aus dem Aushub des Werdersees, fälschlich Krähenberg – so aber heißt bereits (und schon seit seit dem 16. Jahrhundert) die benachbarte Warft, auf der Olaf Dinnés Selbstversorger-Haus mit dem glänzenden Metalldach steht. Also Achtung, Taufe: Der Berg heiße von nun an Vogelberg. Eine Namenschöpfung in Anlehnung an die gegenüber liegende Insel, was künftige Wegbeschreibungen ungemein erleichtern wird. Weitere logistische Facilities: Seit heute fährt die Sielwallfähre wieder! Zumindest an den Wochenenden.

Wer trotzdem lieber zum Osterdeich pilgert, kann sich an der immer kreativeren Erweiterung der Rutschunterlagen erfreuen. Je länger der Schnee liegt, desto anarchischer wird das Treiben, bei dem mittlerweile auch echte Staatsräte und ehrenwerte Beiratsausschussmitglieder anzutreffen sind. Neben abgetakelten Weihnachtsbäumen, abmontierten Verkehrsschildern und Absperrbarken, die sich hervorragend zum Rudelrodeln eignen, feiert ein lange unterschätztes Sportgerät Triumphe am vereisten Hang: der gemeine Wäschekorb. Sofern er abgerundete Bodenkanten besitzt, eignet er sich bestens als Bob-Ersatz.

Zum Schluss noch ein wintersportfreier Indoor-Tipp: ein Ausflug zum Kindergarten der Jüdischen Gemeinde an der Schwachhauser Heerstraße 117. Bei Kaffee und Kuchen kann man am Sonntag zwischen 10 und 14 Uhr sowohl seine Kinder toben und spielen lassen, als sich auch über Kiga-Plätze und Kinderkurse informieren. Henning Bleyl