Jukebox

Unbeschreiblich überirdisch

Manche Musik ist schwer zu fassen und deshalb noch viel schwerer mit Worten zu beschreiben. Aber Musik ist ja ohnehin dazu da, gehört zu werden – und nicht beschrieben und in eine Schublade gezwängt zu werden. Ganz besonders gilt dies für Daniel Padden und sein Ensemble. Höchstens der Begriff „experimentelle Musik“ könnte da als Beschreibungshilfe dienen. Dennoch: An dieser Stelle soll ja etwas über das Album „The Owl of fives“ von The One ensemble of Daniel Padden gesagt werden, und deshalb seien hier doch ein paar Vergleiche erlaubt: Kronos Quartet, Eyvind Kang oder Jack Rose ließen sich da nennen, mit den gleichen Ansätzen. Doch klingt Paddens Musik magischer. Fans können es nicht lassen, von überirdischem Klang zu sprechen. Und tatsächlich hat Daniel Paddens Musik etwas Übersinnliches. Wenn seine Stücke mit harmonischen Gitarrenakkorden eingeleitet werden, legt sich darüber schon bald eine entrückt wirkende Stimme – viel zu hoch und schrill klingt sie. Dumpfe Paukenschläge und dissonante Geigenklänge bringen die ganze Harmonie ins Wanken. Unklar ist auch, wie es das Ensemble schafft, einen immer direkt in die Musikstücke zu ziehen und dementsprechend die Gemütslage zu verändern. Dieses Unbeschreibliche (Schöne) ist es, das einen wie eine überirdische Kraft erscheint. Klar hingegen ist, dass Daniel Padden meistens von traditionellen Folklore-Stücken ausgeht. Hinzu mischt er Elemente aus der traditionellen südostasiatischen Musik oder dem klassischen Jazz. Mit drei, vier Instrumenten spielt das Ensemble mal wie eine Gypsieband, mal wie eine Friedhofskapelle – aber immer mit vollem Einsatz und voller Überzeugung. Ach ja. Wer sich jetzt doch lieber selbst von der überirdischen Magie überzeugen möchte, geht am besten zu dem Konzert des „One ensemble of Daniel Padden“. Das findet am Sonntag um 22 Uhr statt, im ausland, Lychener Straße 60. AE