Gedenken an Sinti und Roma

ORANIENBURG epd ■ 63 Jahre nach dem „Auschwitz-Erlass“ ist gestern in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen an die Ermordung von weit über 100.000 Sinti und Roma in der NS-Zeit erinnert worden. Bei der Gedenkveranstaltung an der „Station Z“ war neben mehr als 20 Überlebenden des Völkermordes auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) zugegen. „Nichts war heimlich, Millionen Deutsche waren Zeugen“, sagte der SPD-Chef. „Wir müssen immer wieder vor Augen haben, wohin Wegsehen und Schweigen führt.“ In Folge des „Auschwitz-Erlasses“ des „Reichsführers SS“ Heinrich Himmler vom 16. Dezember 1942 wurden den Angaben zufolge 23.000 Sinti und Roma aus elf europäischen Ländern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Allein 10.000 der Opfer kamen aus dem ehemaligen Reichsgebiet, fast keines überlebte. Insgesamt wurden im besetzten Europa nach Schätzungen von Historikern weit über 100.000 Sinti und Roma in KZs und bei Massenerschießungen umgebracht. Hunderte waren im KZ Sachsenhausen inhaftiert.