Osnabrück möchte Vorbild sein

NACHHALTIGKEIT Neues Netzwerk für eine andere Stadtentwicklung. Forderungen an die Politik

Mehr als 40 Unternehmen, Kirchengemeinden, Wissenschaftler, Verbände und Initiativen wollen in Osnabrück eine nachhaltige Stadtentwicklung vorantreiben. Das neu gegründete, bundesweit einmalige Netzwerk „Nachhaltiges Osnabrück“ habe zum Auftakt eine Reihe von rund 50 Veranstaltungen von April bis Dezember ins Leben gerufen, erläuterten Initiatoren gestern. Er erhoffe sich eine Vorbildwirkung für andere Regionen Deutschlands, sagte Generalsekretär Fritz Brickwedde. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt das Projekt mit 125.000 Euro.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Evopfade Osnabrück“ stehe die Ausstellung „Darwin meets business“ in der evangelischen Katharinenkirche. Zudem werde es Vorträge, geführte Wanderungen und Aktionstage geben. „Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit einer breiten Öffentlichkeit verständlich machen“, so Pastor Otto Weymann.

Die Bürger seien aufgefordert, eigene Vorschläge für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu machen. Die sollen in einen Aktionsplan einfließen, der dann an die Politik weitergegeben werde.

Basis der Zusammenarbeit sei das sogenannte „Evolutionsmanagement“, erläuterte Klaus-Stephan Otto von der Beratungsfirma Evoco. Dabei würden Vorgänge in einer Organisation als Lebensprozesse betrachtet, die nach ähnlichen Vorgaben abliefen wie Prozesse in der Natur. So sei etwa das Prinzip der Artenvielfalt aus der Natur auf das Management des Netzwerkes übertragbar: Für das Gelingen sei es wichtig, unterschiedliche Akteure mit ins Boot zu holen. Auch inhaltlich sei es sinnvoll, sich an der Natur zu orientieren.  (epd)