„Nationale Bedeutung“

MARITIME WIRTSCHAFT Norddeutsche Industrie- und Handelskammern schreiben Wunschzettel an den Bund

Die norddeutsche Wirtschaft hat die Bundesregierung zu mehr Anstrengungen für Häfen, Schifffahrt und Werften aufgerufen. Die maritime Wirtschaft sei im Zuge einer Gesamtstrategie für Wachstum und Beschäftigung zu stärken und die politischen Rahmenbedingungen müssten besser werden, heißt es in einem Positionspapier von 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK Nord), das gestern in Hamburg veröffentlicht wurde. „Die maritime Wirtschaft ist von herausragender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Technologie-, Produktions- und Logistikstandort“, sagte Fritz Horst Melsheimer, Vorsitzender der IHK Nord und zugleich Präses der Handelskammer Hamburg.

Im Vorfeld der 8. nationalen maritimen Konferenz am kommenden Wochenende in Kiel fordern die Kammern unter anderem, den Ausbau der Verkehrswege zu den Seehäfen als Schwerpunkt im nächsten Bundesverkehrswegeplan zu verankern. Ausbauvorhaben, für die bereits Baurecht vorliege, sollten zügig umgesetzt werden. Das gelte besonders für die Maßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal. Die Häfen seien auch für die Energiewende von nationaler Bedeutung.

„Die maritime Wirtschaft ist eine Hochtechnologiebranche“, auch das sagte Melsheimer. Mit rund 400.000 Arbeitsplätzen und einem jährlichen Umsatz von mehr als 54 Milliarden Euro zähle sie zu den wichtigsten und innovativsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Rund 25 Prozent des deutschen Außenhandels würden über die Seehäfen abgewickelt und wichtige Rohstoffe für die Schlüsselindustrien fast ausschließlich über die Wasserwege beschafft.

Bei der Konferenz treffen sich die Verbände der Branche, Politik und Gewerkschaften. Die Schifffahrt steuert seit Jahren durch eine hartnäckige Krise.  (dpa)