Sander: „Niemand will Strafzahlungen riskieren“

Lange sträubte er sich, nun knickt Niedersachsens Umweltminister im Streit um die FFH-Gebiete offenbar ein

Lange genug hat er sich im FFH-Poker gesperrt. Jetzt aber sieht es so aus, als ob Hans-Heinrich Sander auch das letzte von Naturschützern angemahnte Flora Fauna Habitat-Gebiet (FFH) an die EU melden wolle. Nachdem Niedersachsens FDP-Umweltminister vor Wochen angekündigt hatte, er wolle nun doch in Absprache mit Bremen die Mündung der Weser wegen des kleinen Fischchens Finte nachmelden, hat er nun vor, das auch bei der Mündung der Ems so zu praktizieren.

Fachlich sieht Sander zwar nach wie vor keinen Grund dafür, dass die Außen-Ems schutzwürdig ist: Der Fluss sei zu stark vom Menschen verändert worden, die Niederländer hätten ihren Teil des Ästuars auch nicht gemeldet. Allerdings hat die Kommission nun eine allerletzte Mahnung verschickt. Wenn nicht binnen zwei Monaten nachgemeldet wird, drohen drakonische Strafzahlungen in Höhe von bis zu 790.000 Euro täglich. Sander: „Niemand will Strafzahlungen riskieren.“ Nun will er erst mal mit dem Bundesumweltminister das Ultimatum besprechen. Sigmar Gabriel (SPD) hatte noch Anfang des Jahres, damals als Fraktionschef im Landtag in Hannover, Bedenken gegen die vollständige Meldung der Außen-Ems gehabt. ksc