DAS KANZLERAMT IST NICHT MEHR GANZ DICHT
: Angela Merkel muss für sechs Wochen umziehen

Die Zeit hat am Kanzleramt Spuren hinterlassen. Frühling, Sommer, Herbst und Winter haben dem Bau zugesetzt. Der Wind hat in den zigtausenden Stunden seit Eröffnung des Hauses Anno Domini 2001 an der Fassade gezerrt, der besonders gefährliche Berliner Flugschnee drang in die Lüftungsschlitze ein, sibirische Stürme peitschten über das Dach. Inzwischen tropft der Regen in manche Büros und sorgt so für eine zusätzliche Sensibilisierung für das Thema Klima. Während der nun anstehenden umfangreichen Sanierungen muss auch Regierungschefin Angela Merkel aus ihrem Arbeitszimmer im 7. Stock umziehen – etwa sechs Wochen lang kommt sie in anderen Räumen unter. Währenddessen soll an der Rauch- und Wärmeabzugsanlage und an der Lüftungstechnik gearbeitet werden.

Das Kanzleramt hat damit immer noch vergleichsweise lange gehalten: Im gegenüber liegenden Paul-Löbe-Haus, das zum Bundestag gehört und etwa zeitgleich eröffnete, waren die Bauarbeiter schon häufiger: Die Glasfassade auf der Westseite ist verzogen, die Rauchabzugsklappen auf dem Dach mussten einmal komplett ausgetauscht werden. SEBASTIAN HEISER