Schnell ins Konzert!

Der Samstag scheint dem Geschichtsunterricht vorbehalten: Zum ersten spielen frühe Ideengeber des Techno im Römer, und natürlich handelt es sich bei denen nicht um Fraktus, sondern um die Kieler Band No More, die einst mit dem Song „Suicide Commando“ einen Song komponierten, der ein höchst nachhaltiger Hit wurde: Noch zwanzig Jahre später ist er immer wieder auf Gothic-Tanznächten zu hören, seines Minimalismus’ und des Gebrauchs von Elektronik wegen wirkte er aber auch durchaus als Einfluss auf die Elektroszene. Seit fünf Jahren sind No More wieder unterwegs, heute Abend zu sehen ab 20 Uhr im Römer – wo auch sonst?!

Gleich nebenan und ein bisschen später wird es etwas weniger weltbewegend, aber für Studierende der lokalen Rockgeschichte nicht uninteressant: Im Heartbreak Hotel spielen nicht vor 21 Uhr die Cool Jerks – und zwar vielleicht zum letzten Mal, wie es aus Bandkreisen herausraunt. Das bedeutet: Sixties-Garage-Beat im Geiste der Sechziger mit Liebe und Kompetenz gespielt.

Wer musikalisch noch weiter zurückreisen möchte, kann das ebenfalls am Samstagabend tun: Im Sinners in der Überseestadt gibt es vier Mal Rockabilly, die Hauptattraktion heißt Rockabilly Riot, und deren Mitglieder waren noch nicht einmal angedacht, als aus Country und Rhythm ’n’ Blues einst die Urform des Rock gegossen wurde. Der Beginn des Konzerts ist wohl des jugendlichen Alters der Protagonisten wegen schon auf 19 Uhr angesetzt.

Hinsichtlich der historischen Bedeutung ihres samstäglichen Auftritts haben The Undecided und der Nitrous Oxide Wrestling Club insofern keine so guten Karten, aber das heißt nicht, dass man sich das nicht anschauen kann. Zumal auf dem Rückweg von der Überseestadt: Die beiden Bremer Punk-Bands spielen nämlich im Karo, wo es in der Regel eher so ab 21 Uhr losgeht.

Wenig Auswahl dann am Donnerstag: Rocko Schamoni ist wieder da. Immerhin sorgt er selbst für Abwechslung. Lieder und Geschichten stehen ab 20 Uhr im Schlachthof auf dem Programm.  ANDREAS SCHNELL