Landbusse gestoppt

Westfälischer Fahrgastverband wehrt sich gegen die Kürzungen der Bundesmittel. „Dramatischer Eingriff“

UNNA taz ■ Der Verkehrsverbund ZRL hat die geplante Kürzung der Bundesmittel für den Nahverkehr kritisiert. „Wir müssen Strecken und Schienen abschaffen“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe, Michael Dubbi. Bis zu 20 Prozent der gefahrenen Kilometer könnten wegfallen, so Dubbi. Hinter dem ZRL stehen die Kreise Unna und Soest, die Stadt Hamm sowie der Hochsauerlandkreis und der Märkische Kreis.

Anlass der Befürchtungen sind Pläne der Bundesregierung, die Nahverkehrsmittel bis 2009 um bis zu 3,1 Milliarden Euro kürzen zu wollen. Bislang erhielten die Bundesländer jährlich 6,8 Milliarden Euro für Regionalzüge, S-Bahnen und Busse. Nach Aussagen der Haushaltspolitiker sollen in den vier Jahren von 2006 bis 2009 zusammen knapp 3,1 Milliarden Euro gekürzt werden. Im ersten Jahr sind dies 350 Millionen. Dieser Betrag soll bis 2009 auf 1,1 Milliarden Euro steigen. Im Koalitionsvertrag von SPD und Union waren im Kapitel Haushaltskonsolidierung auch „Korrekturen bei den Regionalisierungsmitteln“ angekündigt. Gegen diese Pläne hatten Verkehrsunternehmen und Gewerkschaften protestiert.

„Das ist ein massiver Eingriff in die Infrastruktur“, sagt auch Dubbi. „16 Prozent weniger Bundesförderung, das können wir nicht durch Fahrpreiserhöhungen auffangen.“ Die Preise seien ausgereizt. Dabei sei der ZRL in der Region beliebt: In den vergangenen vier Jahren sind die Fahrgastzahlen um 30 Prozent gestiegen. ANNIKA JOERES