Viertklässler Vielleser

Grundschulleistungen haben sich verbessert, zeigt die Lernstandserhebung. Ministerin plant Schulranking

DÜSSELDORF dpa/taz ■ NRWs Viertklässler haben beim Rechnen und im Leseverständnis Fortschritte gemacht. Bei den Lernstandserhebungen schnitten die Zehn- und Elfjährigen insgesamt besser ab als ihre Vorgänger im vergangenen Jahr.

Um die Schulen noch mehr anzuspornen, will Schulministerin Barbara Sommer (CDU) eine Rangliste der 25 leistungsstärksten Grundschulklassen veröffentlichen. „Ich möchte auch da mehr Wettbewerb“, sagte sie.

Mit den Gesamtergebnissen des VERA-Vergleichstests, an denen 170.000 Grundschüler teilnahmen, ist die Ministerin nicht zufrieden. Vor allem beim Sachrechnen seien bessere Leistungen nötig, da viele Kinder nur Aufgaben mit grundlegenden Anforderungen lösen konnten.

Der VERA-Vergleichstests belegt erneut die starke Rolle der sozialen Herkunft für den Schulerfolg. Schüler mit Migrationshintergrund erzielten deutlich schlechtere Ergebnisse. Die Leistung hängt außerdem mit ihrem Umfeld zusammen. „In sozialen Brennpunkten sind die Ergebnisse schlechter“, sagte Sommer. Die so genannten Brennpunkt-Schulen sollen deshalb 600 Lehrer mehr erhalten, als ihnen nach der Schülerzahl zustehen. VERA zeigt auch Geschlechter-Unterschiede. Mädchen lesen besser und rechnen schlechter.

Der Plan, die Ergebnisse im öffentlichen Ranking vorzustellen, stößt bei der Lehrergewerkschaft VBE auf Kritik. Wegen des sozialen Gefälles seien die Schulen nicht vergleichbar. Außerdem brüste die schwarz-gelbe Landesregierung sich mit Ergebnissen rot-grünen Schulpolitik.