Tonnenweise illegaler Sperrmüll und Bauschutt

Schleswig-Holstein: Grüne kritisieren Entsorgung von „Siedlungsabfällen“ in ungenehmigten Zwischenlagern

In Schleswig-Holstein werden in ungenehmigten Zwischenlagern große Mengen „Siedlungsabfälle“ aufbewahrt, das sind vor allem Reste von Sperrmüll, Verpackungs- und Gewerbeabfälle oder Bauschutt. Bei der Inspektion von mehr als 70 Sortier- und Aufbereitungsanlagen stießen Experten des Landesamtes für Natur und Umwelt (LANU) in der zweiten Novemberhälfte in etwa 10 Anlagen auf jeweils über 1.000 Kubikmeter Abfall. Das teilte das Umweltministerium in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des grünen Landtagsabgeordneten Karl-Martin Hentschel mit. Hentschel forderte Konsequenzen. „Das ist illegale Lagerung von Müll in großem Umfang“, sagte der Fraktionsvize. Die Landesregierung müsse dafür sorgen, dass diese Praxis in kürzester Zeit abgestellt wird, die Kommunen müssten gewährleisten, dass der Müll verarbeitet wird. Hintergrund: Die Verarbeitungskapazitäten in Schleswig-Holstein reichen nicht aus, um die seit Juni geltenden Anforderungen an die Lagerung von Siedlungsabfällen zu erfüllen. Müllverbrennungsanlagen und mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlagen kommen zusammen nur auf eine Jahreskapazität von 871.000 Tonnen, der Bedarf liegt jedoch bei 990.000 Tonnen. DPA