die anderen über das wto-treffen in hongkong
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La Vanguardia aus Barcelona kommentiert die Ergebnisse des Gipfeltreffens: Die Aussichten beim WTO-Ministertreffen waren so trübe, dass der Minimalkompromiss schon als ein Erfolg gelten muss. Die Anhänger eines freien Welthandels müssen sich zwar noch eine Weile gedulden, aber 2013 sollen die Exportsubventionen für Agrarprodukte verschwinden. Es ist in der Tat ein Unding, dass die reichen Staaten nicht nur ihre Agrarmärkte abschotten, sondern obendrein auch noch ihre Exporte subventionieren. Das wichtigste Resultat des Gipfels besteht allerdings darin, dass die Teilnehmer sich vorgenommen haben, weiter im Gespräch zu bleiben.

Die Pariser Wirtschaftszeitung La Tribune schreibt: Die Egoismen haben ein weiteres Mal triumphiert. Stundenlange Verhandlungen haben dazu geführt, die politischen Positionen in Brüssel in einem für normale Sterbliche kaum wahrnehmbaren Maße zu verschieben. In Hongkong verhinderte eine andere mit egoistischem Hintergrund geführte Schlacht, dass bei den ärmsten zwei Milliarden Menschen Hoffnung aufkommen kann. In Brüssel wie in Hongkong ist ein weiteres Mal die Solidarität in aller Munde gewesen und dann gleich wieder vergessen worden. Die Länder und die Menschen, denen man Solidarität versprach, haben heute Grund, daran nicht mehr zu glauben.