Zivis kritisieren Studiengebühren

BOCKHORN dpa ■ Die Zentralstelle für Kriegsdienstverweigerer (KDV) hat vor einer finanziellen Belastung von Wehr- und Zivildienstleistenden durch geplante Studiengebühren gewarnt. „Wer ein Jahr später ins Studium kommt, zahlt 1.000 Euro drauf“, sagte KDV-Geschäftsführer Peter Tobiassen gestern. Eine Regelung zu Lasten der Betroffenen dürfe es nicht geben. Daher dürften Abiturienten vor Beginn oder während des Studiums nicht einberufen werden. Niedersachsen wird erstmals im Herbst 2006 von Studienanfängern und ab Frühjahr 2007 von allen Studenten Gebühren von 500 Euro pro Semester kassieren. Auch der Stuttgarter Landtag beschloss bereits, ab Sommersemester 2007 Gebühren von 500 Euro pro Halbjahr zu erheben. Einen ähnlichen Beschluss gibt es in Bayern. Tobiassen rechnete vor, dass junge Leute, die in diesen Ländern ihr Studium wegen des Wehr- oder Zivildienstes verschieben oder unterbrechen müssen, 1.000 Euro mehr zu bezahlen haben als Studenten, die dazu nicht herangezogen werden. Wer dient, habe also nicht nur einen Zeitverlust hinzunehmen, sondern müsse auch noch draufzahlen.