Keine Zusage von Merkel

MEER Kiel und Berlin uneins bei Offshore-Wind und Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals

KIEL taz | Ernüchtert erklärte gestern Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD), es gebe „keinen Grund zur Euphorie“nach dem blutleeren Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf der achten Nationalen Maritimen Konferenz in Kiel. Sie hatte sich in ihrer als „maritime Grundsatzrede“ angekündigten Ansprache um klare Aussagen zur Zukunft der Offshore-Windenergie und zur Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals herumgedrückt. Der milliardenschwere Sanierungsstau auf der meistbefahrenen Wasserstraße der Welt bedroht die norddeutschen Häfen. Und auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatte erklärt, er „erwarte von der Bundeskanzlerin, dass sie sich ohne Wenn und Aber hinter den Ausbau der Offshore-Windenergie stellt“. Zuverlässigkeit und einen „klaren Fahrplan“ mahnte er an, um die avisierten 10.000 Megawatt Offshore-Strom bis 2020 zu erreichen. Auch er fand keine große Resonanz bei Merkel. „Das ist hier keine Schönwetterveranstaltung“, erkannte Merkel und fügte hinzu: „Wir können den Wind nicht bestimmen, aber die Segel richten.“ SMV