lokalkoloratur
:

Wien auf jeden Fall, auch Paris – das sind die Städte, die man mit Romy Schneider verbindet. Aber Hamburg? Schwierig. 1979 beging Romys Ex-Ehemann Harry Meyen in Hamburg Selbstmord, das war‘s dann schon mit den biografischen Bezügen. Trotzdem ist Romy Schneider jetzt angekommen auf der Reeperbahn. Seit gestern steht sie im Wachsfigurenkabinett neben lokalen Größen wie Inge Meysel und Heidi Kabel. Und zwar als: Sissi. Ausgerechnet! Die Rolle, die wie Zuckerwatte an der Schauspielerin haftete, die wahrhaftig Größeres geleistet hat. Fünf Monate habe die Bildhauerin gebraucht, um Sissy-Romy lebensecht zu formen, teilte das Panoptikum gestern mit. Und schickte der Toten die tröstenden Worte hinterher: „Dein Leuchten überstrahlt das Mittelmaß dieser Schnulze.“ Arme Romy: im Leben gedemütigt von Alain Delon, im Tod von einem hanseatischen Wachsfigurenkabinett. Der einzige Trost: Wachs vergeht. Romy Schneider aber bleibt. wie