UNTERM STRICH

Am 11. Februar beginnen die Internationalen Filmfestspiele von Berlin, und seit gestern ist bekannt, welcher Film das Festival eröffnet: der chinesische Wettbewerbsbeitrag „Tuan Yuan“ (der internationale Titel lautet „Apart Together“). Regisseur ist Wang Quan’an, der 2007 mit seinem Steppenfilm „Tuyas Hochzeit“ den Goldenen Bären gewann. Auch der Abschlussfilm steht fest: „Otouto“ („About Her Brother“) von Yoji Yamada, einem japanischen Regisseur, der im Laufe seines 78-jährigen Lebens schon oft in Berlin zu Gast war, zuletzt 2008 mit „Kabei“ („Kabei – Our Mother“).

China hat Probleme mit „Avatar“: James Camerons Blockbuster läuft zwar in China mit großem Erfolg, soll aber ab Freitag nur noch in Kinos mit 3D-Technologie gezeigt werden. Der Hintergrund dieser Restriktion ist unklar: Fürchtet man die starke Konkurrenz für die chinesischen Produktionen? Oder liegt es daran, dass chinesische Zuschauer sich im drangsalierten Volk der Na’vi wiedererkennen? Die bekannte Kolumnistin Hung Huang schrieb in China Daily: „All die zwangsweisen Umsiedlungen aus alten Wohnvierteln in China machen uns heute zu den einzigen Erdenbürgern, die wirklich das Leid der Na’vi nachempfinden können.“