Nach dem Libanon gibt’s Fisch

UN-Sonderermittler Detlev Mehlis ist zurück in Berlin

BERLIN taz ■ Es war ein beschwerlicher Weg zu Detlev Mehlis. Einige der Journalisten standen gestern stundenlang vor der Sicherheitsschleuse im Berliner Kammergericht an, um den aus dem Libanon zurückgekehrten UN-Sonderermittler zu treffen. Mehlis untersuchte dort den Mord an Premier Rafik al-Hariri, hinter dem hohe syrische Sicherheitskreise vermutet werden.

Und weil auch Mehlis Morddrohungen erhielt, muss lange warten, wer den braun gebrannten 56-Jährigen treffen will. Der tritt gern seine Arbeit als Berliner Oberstaatsanwalt wieder an. „Nicht weil mich die Sicherheitslage dort so bedrückt hätte“, sagt er, „es lag eher an den Sicherheitsvorkehrungen.“ Mehlis saß die vergangenen sechs Monate quasi in seinem Hauptquartier fest. Bis maximal Ende Januar will er noch zwischen Beirut und Berlin pendeln, sein Nachfolger muss angelernt werden. Der könnte sein Freund und stellvertretende Staatsanwalt des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC), Serge Brammertz, werden, Mehlis schlug ihn selbst vor.

Zu den Ermittlungen Im Libanon wollte Mehlis nichts Neues mehr sagen, auch wenn vor allem arabische Journalisten danach fragten. Deutsche Medien interessierte eher, wie Mehlis Weihnachten verbringen würde, schließlich sei er jetzt der berühmteste Deutsche nach dem Papst. Antwort: Weihnachten verbringt Mehlis mit seiner Frau, zu essen gibt es Fisch. DAS