SOUNDTRACK

Ungerecht ist es, dass Zach Condons Beirut all die Balkan-Pop-Lorbeeren eingeheimst hat, während A Hawk And A Hacksaw ihr Dasein als ewiger Geheimtipp fristen müssen. Denn die ebenfalls aus Albuquerque, New Mexico stammenden Jeremy Barnes, Ex-Drummer der Indierocker Neutral Milk Hotel, und Heather Trost zeichnen nicht nur für einen nicht unwesentlichen Teil des Sounds von Condons Durchbruch Gulag Orkestar verantwortlich, sondern haben ihre Osteuropa-Erkundungen auch schon früher begonnen. Und beweisen darüber hinaus auch mit ihrem sechsten Album „You have already gone to the other world“ wieder, dass sie das Feld viel differenzierter beackern können. Inspirieren lassen haben sich Barnes und Trost diesmal vom visuell intensivem Folklore-Spielfilm „Schatten vergessener Ahnen“ des sowjetischen Regisseurs Sergei Paradschanow aus dem Jahr 1964, der unter anderem die Lebensweise der ukrainischen Huzulen porträtiert, den sie morgen auf Kampnagel live vertonen. Neun Stücke basieren auf ungarischen, ukrainischen und rumänischen Volkslieder, sieben Stücke stammen aus eigener Feder: Eine wirbelnd-lebendige Erkundung, die unter anderem mit persischer Santur immer wieder avantgardistisch-arabische Seitensprünge macht. Fr, 12. 4., 21 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 36MATT