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: Die Pflicht der Hundehalter

Im nächsten Jahr verändert sich manches. Die Eigenheimzulage wird abgeschafft, die Arbeitsmarktgesetze werden zu Lasten der Beschäftigten noch einmal verschärft, und auch eine – leider nicht gerade kleine – Minderheit muss sich an Neuerungen gewöhnen: die Berliner Hundebesitzer. Für sie gibt es ab 2006 neue Hundesteuermarken. Das klingt wenig spektakulär, aber für die Nichthundebesitzer ist es ein kleiner Grund zur Hoffnung: dass der Ärger über die Vierbeiner und ihre Besitzer etwas geringer werden könnte.

Kommentar von RICHARD ROTHER

Denn die Hundesteuermarke muss jeder Hund in der Öffentlichkeit gut sichtbar tragen. Den Mitarbeitern der Ordnungsämter, die so gern Fahrradfahrer und Parksünder verfolgen, dürfte es also ein Leichtes sein, festzustellen, ob ein Hund angemeldet ist: Die neue Marke ist diesmal blau, sie hebt sich besonders gut vom Fell der Tiere ab. Wer keine Marke hat, müsste eine saftige Strafe zahlen – und würde sich ernsthaft überlegen, ob er sich einen Hund leisten will.

Nach und nach würde die Zahl der Hunde – viele sind nicht gemeldet – in der Stadt sinken, weil ihre Halter sie verkaufen oder gestorbene Tiere nicht ersetzen würden. Weniger Hunde bedeuten weniger Hundekot und sonstige Belästigungen durch Hunde, die vor allem spielende Kinder und Jogger zu ertragen haben.

Na klar, nicht die armen Hunde sind schuld, sondern ein paar verantwortungslose Halter, heißt es. Mag sein – aber dass sich alle Hundehalter zu einem sozialverträglichen Verhalten bequemen, glaubt in Berlin keiner mehr. Gut, dass die Hundesteuermarke den Haltern wenigstens eines signalisiert: Sie haben auch Pflichten. Verletzen sie diese, müssen sie zahlen. Die Ordnungshüter müssen nur kontrollieren wollen.

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