Völkermordklage in Äthiopien

ADDIS ABEBA rtr/taz ■ Äthiopien hat 131 Oppositionelle, darunter Führer des wichtigsten Oppositionsbündnisses CUD (Koalition für Einheit und Demokratie) und Journalisten, unter anderem des Landesverrats und der Planung eines Genozids angeklagt. Die Angeklagten hätten sich unter CUD-Führung gegen das nordäthiopische Tigray-Volk „verschworen“, heißt es in der Anklageschrift, die am Mittwoch in einem Gericht der Hauptstadt Addis Abeba in Anwesenheit von 43 Angeklagten vorgelegt wurde. Aus Tigray stammt die Führung der äthiopischen Regierung unter Premierminister Meles Zenawi. Nach blutigen Unruhen in Addis Abeba im Juli und November, bei denen mindestens 82 Menschen getötet wurden, waren tausende Sympathisanten der Opposition verhaftet und zum Teil an unbekannten Orten interniert worden. D. J.