Hürde für Projektentwickler auf der Brammerfläche

BAUEN Die Finanzbehörde verlangt für das große Areal im Schanzenviertel eine Ausschreibung

Die Pläne zur Bebauung der Brammerfläche im Schanzenviertel ziehen sich hin. Obwohl die Bezirksversammlung Altona im Januar beschlossen hatte, das Areal zwischen Schulterblatt und Lippmannstraße für zwei Jahre den Projektentwicklern John Schierhorn und Leon Roloff „anhand“ zu geben, um ihr soziales Bebauung-Konzept zu realisieren, besteht die Finanzbehörde auf eine öffentliche Konzeptausschreibung.

„Eine negative Vorentscheidung ist das nicht“, sagt Mark Classen, baupolitischer Sprecher der SPD im Bezirk Altona. „Die beiden müssen sich einfach nur bewerben.“ Die Konzeptausschreibung wird laut Finanzbehörde in Abstimmung mit dem Bezirk auf der Basis der „konzeptionellen Bausteine“ von Schierhorn und Roloff erfolgen.

Die beiden hatten sich bemüht, möglichst viele Vorschläge aus Kultur, Politik und Anwohnerschaft aufzunehmen, um der Gentrifizierung etwas entgegenzusetzen. So sollen auf dem Terrain 200 Studenten-, Miet- und Sozialwohnungen, eine soziale Markthalle mit Schierhorns jetzigem Beachclub „Central Park“ auf dem Dach, kulturelle Flächen, in denen die abzureißenden Musik-Clubs unter der Sternbrücke Platz finden sowie kleine Flächen für Gewerbetreibende und Existenzgründer entstehen. Auch eine Kita, ein Hospiz und Mutter-und-Kind-Wohnen sind vorgesehen. Die konkreten Pläne sollen in großen Bürgerversammlungen diskutiert werden. Bis die ersten Bagger rollen, könnte der Bauwagenplatz Zomia, dessen Vertrag im Februar 2014 ausläuft, bleiben.

Die Finanzbehörde macht vor allem rechtliche Aspekte geltend. So müssten Grundstücksverkäufe transparent sein, um Klagen zu vermeiden. Eine exklusive „Anhandgabe“, so Sprecher Daniel Stricker, gebe es nur bei herausgehobenen Konzepten oder Fällen der Wirtschaftsförderung. Bei einer Konzeptausschreibung spiele der Verkaufserlös der Immobilie nur eine untergeordnete Rolle. „Es muss nicht sein“, so Stricker, „dass das Konzept mit dem höchsten Preis den Zuschlag bekommt.“ KVA