DANIEL AMERSDORFFER, TOURISMUSFORSCHER
: Wenn das Watt twittert

■ ist Geschäftsführer des Online-Unternehmens „Tourismuszukunft“ und seit sechs Jahren im Web 2.0 aktiv.Foto: privat

Daniel Amersdorffer ist in so ziemlich allen sozialen Netzwerken des Web 2.0 vertreten. Er hat 545 „follower“ auf Twitter, ist seit dem 19. 07. 2006 auf StudiVz angemeldet und steht auf Barack Obama, Skifahren und Björk – sagt Facebook. Ich sollte mal mit ihm sprechen, denn Daniel Amersdorffer ist der Mann, der „mit Twitter neue Gäste ins Watt locken“ will. Das meldet dpa.

Studiert hat er an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt: Geografie mit Schwerpunkt Tourismus, steht auf StudiVz. Laut Xing ist Amersdorffer Geschäftsführer bei „Tourismuszukunft“, einem Institut für e-Tourismus in 85072 Eichstätt. Ich habe immer noch nicht mit ihm gesprochen.

Am Wochenende war er auf Norderney: Twitter, 15. Januar, 5:40 Uhr: „Sitze gerade im Workshop auf Norderney und unterhalte mich zu Twitter.“ Ich werde mich doch mal mit ihm unterhalten. Was hat Norderney mit Twitter zu tun?

Daniel Amersdorffer berät Tourismusverbände. Er reist durch ganz Deutschland, um Vorträge über die Chancen des Web 2.0 für das touristische Marketing zu halten. Auf dem Nordsee Tourismustag 2010 erklärte der 27-Jährige, warum auch das Wattenmeer moderne Medien wie Twitter nutzen solle: „Der Kommunikationswandel muss auch in den Tourismus getragen werden.“

Twittern könne im Watt jeder, sagt Amersdorffer. Gäste könnten sich über ihre Erlebnisse am Urlaubsort austauschen, der Wattführer könne ebenso wie der Geschäftsführer vom Tourismusverband aktiv werden. Aktuelle Nachrichten aus dem Watt, Gezeiten, Fährzeiten – Themen gibt es viele. „Allerdings“ befürchtet Amersdorffer, „werden gerade die Gäste das Angebot auf Twitter erstmal nicht so stark nutzen“.

Aber es müsse ja nicht unbedingt Twitter sein, es gebe auch andere Plattformen im Web 2.0, Facebook und Xing zum Beispiel. Diese Portale böten viel mehr Möglichkeiten: Fotos und Videos hochladen, Nachrichten senden, Gruppen beitreten, chatten. Insgesamt, sagt Amersdorffer, sei er optimistisch. „Ich sehe im Online-Kommunikationswandel ein enormes Potenzial für den Tourismus.“ UTE BRADE