Schwund bei Parteien

CDU und SPD verlieren tausende Mitglieder in NRW. Neues Linksbündnis ist großer Jahresgewinner 2005

DÜSSELDORF taz ■ Die großen Parteien verlieren Mitglieder in Nordrhein-Westfalen. Während die CDU weiter mitgliederstärkste Landespartei in NRW bleibt, hat die SPD die Massenflucht ihrer Genossen offenbar eindämmen können. Bei der CDU verringerte sich die Mitgliederzahl um rund 3.000 auf etwa 180.600 zum Ende November. Dies berichtete gestern die Nachrichtenagentur ddp. Die SPD hat demnach rund 163.500 Mitglieder und damit etwa 4.100 weniger als noch Ende des vergangenen Jahres.

Allerdings habe sich die Situation nach den teilweise dramatischen Mitgliederverlusten der vergangenen Jahre wieder beruhigt, sagte eine SPD-Sprecherin. Auch seien nach der Bundestagswahl im September verstärkt Eintritte verzeichnet worden. Im letzten Jahrzehnt haben beide Volksparteien an Zustimmung verloren: 1998 hatte die SPD in NRW noch 227.000 Mitglieder, die CDU zählte damals rund 198.000 zahlende Anhänger.

Minimale bis geringe Zuwächse an der Basis vermelden dagegen die im nordrhein-westfälischen Landtag vertretenen Kleinparteien. Die Mitgliederzahl der NRW-Regierungspartei FDP wuchs 2005 unter dem Strich leicht um 260 auf derzeit rund 16.500. Die Grünen haben rund 10.700 Mitglieder in NRW. Das sind knapp 400 mehr als Ende 2004.

Großer Gewinner des Jahres 2005 ist das neue Linksbündnis aus Ex-PDS (nun Linkspartei.PDS) und Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG). Die designierten Fusionspartner kommen gemeinsam auf knapp 5.000 Mitglieder im bevölkerungsreichsten Bundesland. Anfang 2005 hatte die PDS noch rund 1.100 Mitglieder, die Wahlalternative WASG gab es damals als Partei noch gar nicht. MARTIN TEIGELER