Keine Wundertüte

Hamburgs Stadtplanung soll nicht zum Wettbewerb der Hochhaustürme werden, findet der Bürgermeister

Die Planung für das Stadtbild Hamburgs mit neuen architektonischen Projekten ist nach Meinung von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) „kein Wettbewerb der Überraschungen“. Im Großen und Ganzen sei die Zukunftsplanung bereits abgeschlossen, sei es für die Hafencity oder den Sprung über die Elbe in die südlichen Stadtteile. „Wir haben keine Wundertüte“, sagte von Beust dazu in einem dpa-Gespräch.

Zu den „architektonischen Leuchttürmen“, deren Bau in naher Zukunft beginnen soll, zählen die futuristischen Glasbauten Elbphilharmonie und der Kristall auf dem Domplatz. „Uniformität der Architektur führt allmählich nur zu Langeweile“, begründet von Beust diese Entscheidungen: „Und Glas ist schon allein wegen der Beleuchtung kein kaltes Material.“

Aber auch der Erhalt des Alten liege ihm am Herzen, hier vor allem die Skyline des Stadtkerns. „Keine Hochhäuser, hier dürfen Türme nicht in den Himmel wachsen“, sei seine Devise. Schließlich müsse „moderne und avantgardistische Bauweise nicht in die Höhe gehen“.

Trotz der Konzentration auf die Hafencity will von Beust den Süden nicht aus den Augen verlieren: Den Harburger Binnenhafen sowie Wilhelmsburg und die Veddel, die zur Internationalen Bauausstellung und Internationalen Gartenschau 2013 ein neues Aussehen erhalten sollen. „Hier liegt die Hauptentwicklungsachse der Stadt für die nächsten zehn Jahre“, glaubt von Beust. Zumal der Süden durchaus seine Reize habe, etwa die Veddel. „Das ist eine schöne Ecke“, meint der Bürgermeister. „Nur leider hat sie keiner auf der Rechnung.“ Günther Chalupa